Zusammenfassung
Das erste Kapitel definiert Kulturmarketing und gibt eine Übersicht über die Kulturlandschaft in Deutschland. Gezeigt wird, nach welchen Bereichen und Charakteristika Kulturbetriebe unterschieden werden können. Zudem werden die Besonderheiten der kulturellen Leistung als Dienstleistung diskutiert und die Nutzendimensionen kultureller Angebote verdeutlicht. Mit dem Theorieansatz der Informationsökonomik wird zudem eine theoretische Grundlage für die Betrachtung des Kulturmarketings vorgestellt. Das Kapitel schließt mit einer Zusammenfassung des Kulturmarketing-Managementprozesses. Ziel des Kapitels ist es, ein Verständnis für die Kulturbetriebe und deren Leistungen zu entwickeln und die Aufgaben des Kulturmarketings deutlich zu machen.
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Notes
- 1.
Beispielsweise investiert der Bund in Deutschland ein Vielfaches im Vergleich zum US-amerikanischen „National Endowment for the Arts “ (der einzigen Institution, die in den USA auf Bundesebene Kultur fördert).
- 2.
Im Kulturmanagement ist zwischen Besuchen als Brutto-Wert und Besuchern als Netto-Wert zu unterscheiden, da durch die Mehrfachbesucher nicht direkt auf die Anzahl der Personen geschlossen werden kann, die einen Kulturbetrieb besuchen: Hinter einer Millionen Theaterbesuchen pro Spielzeit können eine Millionen Personen stehen, die einmal im Jahr ins Theater gehen. Es könnten jedoch auch 100.000 Personen sein, die zehnmal in der Spielzeit die Theater besuchen.
- 3.
Da die Nennung der Besuche auf Angaben von rund 5000 der insgesamt 6710 Museen basiert, ist die Anzahl der tatsächlichen Gesamtbesucher noch einmal deutlich höher.
- 4.
Dienstleister für die darstellende Kunst, private Theater- und Konzertveranstalter sowie private Musical-, Theater- und Konzerthäuser werden sowohl der Musikwirtschaft als auch dem Markt für darstellende Künste zugeordnet.
- 5.
In diesem Zeitraum verzeichnete das Jüdische Museum Berlin insgesamt 1.354.495 Besuche.
- 6.
Die Erlebnisqualität einer kulturellen Veranstaltung bezieht natürlich die Qualität der Künstler bzw. ausgestellten Exponate mit ein.
- 7.
- 8.
Beim En-Suite-System (auch Stagione-System genannt) wird – im Gegensatz zum abwechslungsreichen Repertoire-System – ein Stück nach der Premiere über einen längeren Zeitraum durchgehend auf dem Spielplan angeboten (vgl. Pöllmann 2013, S. 27).
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Pöllmann, L. (2018). Der Kulturbetrieb. In: Kulturmarketing. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20137-1_1
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