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Interessenvertretung von (zeitweise) Selbstständigen in der Medienbranche

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Hybride Erwerbsformen

Zusammenfassung

Die Medienbranche ist seit jeher Vorreiterin in Sachen Flexibilisierung und damit auch wechselnder, hybrider Erwerbsformen. Seit Gründung der Bundesrepublik haben Gewerkschaften Erfahrungen mit der Interessenvertretung von (zeitweise) Selbstständigen gesammelt. Dabei waren sie konfrontiert mit Arbeitsformen, die dem Ideal der Selbstverwirklichung durch freiberufliches Schaffen entsprachen – aber auch mit der anderen Seite der Medaille: der Entbetrieblichung und der damit oftmals einhergehenden Ausbeutung formal Selbstständiger in miserabler ökonomischer und sozialer Abhängigkeit von Auftraggebern und Auftraggeberinnen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und ihre Vorgängerorganisationen, speziell die Industriegewerkschaft Medien, haben sich dieser Herausforderung gestellt und frühzeitig Ideen entwickelt, neue Formen der Kollektivierung – auch für die soziale Absicherung Selbstständiger – zu entwickeln. Eine Reflexion der in der Medienbranche gesammelten Erfahrungen mit verschiedenen Formen hybrider Erwerbsverläufe – noch bevor erkennbar wurde, wie sehr die Hybridisierung der Erwerbsbiografien zum Charakteristikum vieler Dienstleistungsbranchen würde – kann als good-practise-Beispiel gewerkschaftlicher Interessenvertretung die Weiterentwicklung kollektiver Interessenvertretung in der Arbeitswelt 4.0 inspirieren.

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Notes

  1. 1.

    Industriegewerkschaft Druck und Papier 1957, S. 9.

  2. 2.

    Industriegewerkschaft Druck und Papier 1975, S. 5.

  3. 3.

    Gewerkschaft Kunst 1977, S. 6.

  4. 4.

    „(…) Ich schlage vor, dass wir die Bescheidenheit und den Idealismus einmal für eine Weile an unsere Sozialpartner delegieren: an Verleger, Chefredakteure und Intendanten (…)“; Böll 1985, S. 54.

  5. 5.

    Deutscher Bundestag 1973, S. 2864.

  6. 6.

    Deutscher Bundestag 1974, S. 7208.

  7. 7.

    Evanglischer Pressedienst 1982.

  8. 8.

    Bundesregierung 1977, S. 6.

  9. 9.

    Bundesregierung 1975.

  10. 10.

    Deutscher Bundestag 1981.

  11. 11.

    Vgl. Kay et al. in diesem Band.

  12. 12.

    Künstlersozialkasse 2017.

  13. 13.

    Fromm et al. 2015.

  14. 14.

    Buchholz 1988, S. 33 ff.

  15. 15.

    Gesamtvorstand der IG Medien 1989, S. 3.

  16. 16.

    Gesamtvorstand der IG Medien 1989, S. 12.

  17. 17.

    Gesamtvorstand der IG Medien 1989, S. 14.

  18. 18.

    Industriegewerkschaft Medien – Druck und Papier 1989.

  19. 19.

    Industriegewerkschaft Medien – Druck und Papier 1989, S. 11.

  20. 20.

    Die IG Medien besteht aus neun Fachgruppen: Druckindustrie und Zeitungsverlage, Papier- und Kunststoffverarbeitung, Rundfunk/Film/AVMedien (RFFU), Journalismus (dju/SWJV), Literatur/Verband deutscher Schriftsteller (VS), Bildende Kunst (BGBK), Darstellende Kunst (IAL/Theater), Musik (DMV/GDMK), Verlage und Agenturen.

  21. 21.

    Rehberg und Stöger 2004.

  22. 22.

    Das höchste Gremium zwischen den Gewerkschaftstagen ist der Gewerkschaftsrat, der aus den Mitgliedern des Hauptvorstandes, den Landesbezirksvorsitzenden und weiteren Mitgliedern aus den Landesbezirken, den Fach- und Personengruppen gebildet ist. Der Gewerkschaftsrat besteht aus sechzig Mitgliedern.

  23. 23.

    Industriegewerkschaft Medien – Druck und Papier 1999.

  24. 24.

    Industriegewerkschaft Medien – Druck und Papier 1999.

  25. 25.

    Insbesondere auf Betreiben eines Aktiven der gewerkschaftlichen Selbstständigenarbeit beteiligte sich die IG Medien mit erheblichen Eigenmitteln an der „Förderlinie Mikrounternehmen“ des Ministeriums für Bildung und Forschung.

  26. 26.

    Rehberg und Stöger 2004, S. 84.

  27. 27.

    Grundgedanke eines Künstlergemeinschaftsrechts ist es, nach Ablauf der Schutzfrist (siebzig Jahre nach dem Tod des Urhebers) eine Vergütungspflicht auch für die Nutzung gemeinfreier Werke vorzusehen. Die Vergütung soll den heute tätigen Kreativen zugutekommen. Nach geltendem Recht werden Werke nach Ablauf der Schutzfrist gemeinfrei und können dann unentgeltlich von jedermann genutzt werden.

  28. 28.

    ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 2001, S. 4.

  29. 29.

    ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 2001, S. 8 f.

  30. 30.

    Vgl. Kay et al. in diesem Band.

  31. 31.

    ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 2013, S. 40.

  32. 32.

    ver.di gliedert sich in 13 Fachbereiche (FB): FB Finanzdienstleistungen, FB Ver- und Entsorgung, FB Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen, FB Sozialversicherung, FB Bildung, Wissenschaft und Forschung, FB Bund und Länder, FB Gemeinden, FB Medien, Kunst und Kultur, Druck und Papier, industrielle Dienste und Produktion, FB Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung, FB Postdienste, Speditionen und Logistik, FB Verkehr, FB Handel, FB Besondere Dienstleistungen; ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 2015, S. 16.

  33. 33.

    Tatsächlich nimmt der Fachbereich Medien, Kunst und Kultur, Druck und Papier, industrielle Dienste und Produktion, kurz: Fachbereich Medien, die dominante Stellung ein, da die übrigen Fachbereiche nur langsam die Selbstständigenarbeit entdecken.

  34. 34.

    In den Bezirks- und Landesbezirksvorständen der ver.di erhalten die Selbstständigen, ebenso wie andere Gruppen, die sogenannte Querschnittsaufgaben bearbeiten, jeweils eine Stimme – auf Bezirksebene als „Kann“-Regelung, im Landesbezirk als „Soll“- und auf Bundesebene als „Muss“-Bestimmung.

  35. 35.

    Betzelt 2004.

  36. 36.

    ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 2006.

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  • ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (2001). Gründungskongress ver.di. Erster Kongresstag – 20. März 2001. Grundsatzrede des Vorsitzenden der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske. Stenographisches Protokoll Gründungskonress. Berlin: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft.

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  • ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (2006). Selbstständigenpolitik – Schutz und Rechte der Solo-Selbstständigen stärken. ver.di Antrag auf dem 18. DGB Bundeskongress F 006 ver.di. Berlin: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB).

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  • ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (2013). Satzung. ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft zuletzt geändert durch den 3. Ordentlichen Bundeskongress vom 17. bis. 24. September 2011 in Leipzig. Berlin: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft.

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  • ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (2015). Satzung. ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft zuletzt geändert durch den 4. Ordentlichen ver.di-Bundeskongress vom 20. bis. 26. September 2015 in Leipzig. Berlin: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft.

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Mirschel, V. (2018). Interessenvertretung von (zeitweise) Selbstständigen in der Medienbranche. In: Bührmann, A., Fachinger, U., Welskop-Deffaa, E. (eds) Hybride Erwerbsformen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18982-2_6

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