Zusammenfassung
Normalerweise dient ein Auswahlverfahren dazu, den Bewerber zu beurteilen. Als Bewerber können Sie jedoch zumindest einen Teil des potenziellen Arbeitgebers sehr gut beurteilen: dessen Auswahlverfahren. In ihm bringt der zukünftige Arbeitgeber (ohne es vielleicht zu wollen) deutlich zum Ausdruck, wie er mit potenziellen und später realen Mitarbeitern umgeht, und dies nicht auf einer verbalen Ebene der Absichtserklärungen oder gar auf der Ebene der Werte, die der Arbeitgeber zu vertreten vorgibt, sondern auf der Ebene des realen Verhaltens.
Zugespitzt könnten Sie sich die Frage stellen: „Möchte ich in einer solchen Organisation, die auf diese Weise mit ihren Bewerbern (und wohl auch mit ihren Mitarbeitern) umgeht, arbeiten?“ Im Auswahlverfahren „outet“ sich der Arbeitgeber „unbewusst“. In diesem Kapitel wird der Stand der Wissenschaft zur Bewertung von Auswahlverfahren dargestellt. Dieser müsste eigentlich jedem, der sich mit dem Thema Personalauswahl professionell beschäftigt, geläufig sein, in Kap. 1 wurde schon beschrieben, dass dies jedoch nicht immer der Fall ist.
An dieser Stelle betrachten wir Assessment Center (vergl. Kap. 6) und Tests (Leistungs- und Persönlichkeitstest), das Interview wurde in Kap. 5 bereits beschrieben.
Um das Vorgehen des potenziellen Arbeitgebers bei der Personalauswahl systematisch beurteilen zu können, sind nachfolgend einige Kriterien aufgelistet, die nach dem Stand der Wissenschaft für verschiedene Auswahlinstrumente gelten.
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Hofmann, E. (2017). Drehen Sie den Spieß um!. In: Erfolgreich bewerben auf Augenhöhe. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17836-9_7
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