Zusammenfassung
Eine Zeitspanne, wie sie die 25 Jahre seit der Wiedervereinigung darstellen, lädt geradezu dazu ein, sich unter dem Blickwinkel der „Generationenfrage“ mit den Veränderungen in diesem Vierteljahrhundert zu beschäftigen. Vor allem interessiert hierbei, wie die heute jungen Erwachsenen, die in den 1980ern und 1990ern ihre Kindheits- und Jugendzeit verbrachten, ihren Platz im wiedervereinigten Deutschland und im gesamtdeutschen sozialen Leben gefunden haben und was sie daraus machen. Da die Umwälzungen in Folge der friedlichen Revolution, der Wiedervereinigung und den sich daran anschließenden Veränderungsprozessen in Wirtschaft, Institutionen und sozialen Bindungen fast alle Lebensbereiche betrafen, waren auch alle Menschen zu Reaktionen und zu Anpassungen in ihrem Verhalten gezwungen.
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Notes
- 1.
Dieser Beitrag beruht auf einem Promotionsvorhaben zu Habitustransformationen und -persistenzen in ostdeutschen Arbeitnehmermilieus. Dafür wurden biographische Interviews mit (ehemaligen) Facharbeiterinnen und Facharbeitern der Geburtsjahrgänge 1952 bis 1963 sowie deren Söhne und Töchter (Geburtsjahrgänge 1975 bis 1988) durchgeführt. Da die jungen Frauen die jüngsten Interviewpartnerinnen sind und ihre Etablierung noch nicht abgeschlossen ist, wurden sie für diesen Beitrag nicht berücksichtigt. Entsprechend hat auch die Beschreibung der sozialstrukturellen Änderungen im ersten Abschnitt eine eher auf Männer ausgerichtete Perspektive.
- 2.
Auch das Rostocker Generationenmodell (Koschkar et al. 2014) versucht die notwendige Differenzierung innerhalb von Generationen anzugehen, um Typen und Formen von Vergemeinschaftungen nahe zu kommen.
- 3.
Die Nähe der Konzepte führt dazu, dass wichtige Begriffe sehr gut übersetzt werden können: Grundintentionen und Formierungsprinzipien ähneln Habitus-, Denk- und Verhaltensmustern, gesellschaftliche Strömungen stehen (tradierten) Lebensstilen nahe, Generationseinheiten lassen sich als generational geprägte Milieufraktionen verstehen.
- 4.
Alle Namen sind anonymisiert. Die Belege beziehen sich auf die Zeile der erstellten Transkripte.
- 5.
Bezeichnung eines Protestphänomens: Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA).
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Meißner, S. (2016). Auf eigenen Beinen stehen: Die Etablierung junger Facharbeiter im ostdeutschen Transformationsraum. In: Lettrari, A., Nestler, C., Troi-Boeck, N. (eds) Die Generation der Wendekinder. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11480-0_14
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