Zusammenfassung
In den letzten Jahren sind in Deutschland zahlreiche Energielandschaften entstanden. Diese durch erneuerbare Energieträger überprägten Landschaftstypen können gleichzeitig als physisch-materielle Nebenprodukte von Akteuren verstanden werden, die unter bestimmten wirtschaftlichen und soziokulturellen, jedoch in der Regel nicht selbst gewählten Rahmenbedingungen handeln. Energielandschaften hinterlassen ein kulturelles Zeichensystem im Raum, das auf unterschiedliche Art gelesen werden kann. Aufgrund der Vielfalt an Lesarten kann ein Problem gemeinsamer kultureller Repräsentation entstehen. Im Zuge der Energiewende und der damit verbundenen Flächenumwertung stellt sich die Frage, inwiefern eine gesellschaftlich konsensfähige und kollektiv sozial-präformierte Umdeutung von Landschaft herbeigeführt werden kann.
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Brühne, T. (2015). Die Rückkehr zur Fläche – Postmoderne Energielandschaften als Zeichen sozialer Aushandlungsprozesse im Raum. In: Lempp, J., van der Beek, G., Korn, T. (eds) Aktuelle Herausforderungen in der Wirtschaftsförderung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08960-3_13
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