Zusammenfassung
Die Theatralisierung von Lehr-, Lern- und Forschungsprozessen verbindet vielfältige ästhetische Verfahren mit Bildungs- und Erkenntnisprozessen. Kennzeichnend sind der Einbezug der Sinnen und Körper, sie sind erfahrungsorientiert und alltagsbezogen und eröffnen ein kreativ-experimentelles Labor für die Erprobung und Reflexion von Verhaltensweisen, Handlungen und Haltungen und deren Zusammenspiel. Ästhetisch-kreative werden mit sozialwissenschaftlichen Arbeitsweisen verbunden und bilden eine Grundlage von ästhetischen wie sozial(wissenschaftlich)en Gestaltungs- und Darstellungskompetenzen. Neben Grundlegungen zu Theatralisierung von Lehr- und Lernprozessen sowie zum Theaterspiel als Forschungsansatz werden exemplarisch Lehr- und Lernsituationen im Bachelorstudium Pädagogik bzw. im Masterstudium Sozialpädagogik vorgestellt, bei denen szenisch-theatralische Methoden, Momente und Prozesse zur Anwendung kommen. Auf vielfältige Weise regen sie forschungsgeleitete Lehr- und Lernprozesse an.
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Wrentschur, M. (2015). Die Theatralisierung von Lehr- und Lernprozessen als Impuls für Erkenntnis- und Forschungsprozesse. In: Egger, R., Wustmann, C., Karber, A. (eds) Forschungsgeleitete Lehre in einem Massenstudium. Lernweltforschung, vol 13. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03231-9_13
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