Katheterbasierte γ-HDR-Brachytherapie der peripheren Gefäße

Zusammenfassung

Die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) ist eine etablierte Methode zur Revaskularisation von Okklusionen und Stenosen im peripheren arteriellen Stromgebiet. Die Effizienz und Sicherheit konnte in zahlreichen Studien bestätigt werden. Eines der wesentlichen, noch ungelösten Problemen im Zusammenhang mit dieser Therapie ist die Entwicklung von Restenosen, wobei nach PTA im femoropoplitealen Stromgebiet mit einer Rezidivrate, in Abhängigkeit von der Verschlusslänge und Morphologie, zwischen 30 und 60% gerechnet werden muss [2, 3]. Restenose tritt meistens bis zu 1 Jahr nach der Dilatation auf (90% innerhalb von 6 Monaten). Sämtliche bisher untersuchten medikamentösen Maßnahmen (Antikoagulanzien, Thrombo zytenfunktionshemmer, ACE-Hemmer) zur Verhinderung der Restenose haben zu keiner Verbesserung der Langzeitergebnisse geführt. Auch neu entwickelte Techniken der interventionellen Angiologie wie z.B. Atherektomie, Rotablation und Laserangioplastie haben zu keinem Durchbruch in der Behandlung der Restenose geführt [8]. Neuere Erkenntnisse über die Entstehung der Restenose führten zur Hypothese, dass vielleicht durch eine Strahlentherapie die Restenoserate nach PTA erniedrigt werden könnte. Da die Restenose durch eine Zellproliferation nach der Ballondilatation verursacht wird, könnte eine unmittelbar nach der Angioplastie durchgeführte Bestrahlung die neointimale Proliferation verhindern. Die Wirksamkeit der Strahlentherapie wurde in mehreren experimentellen und einigen klinischen Studien tatsächlich nachgewiesen [14]. Um eine systematische und gemeinsame Terminologie für Planung und Durchführung dieser Therapie sowie den Vergleich verschiedener Studien zu entwickeln, wurden von der endovaskulären Gruppe der Europäischen Gesellschaft für Strahlentherapie und Brachytherapie (EVA GEC ESTRO) entsprechende Empfehlungen herausgegeben [10].