Zusammenfassung
I. Es mag gut sein, sich zunachst noch einmal die Ausgangsposition vor Augen zu führen, welche die Aufgabenstellung dieser Arbeit bestimmte. Die Ausgangsposition ist zu kennzeichnen:
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Auf der einen Seite steht die Psychotherapie, eine ärztliche Behandlungsmethode, deren Wirkfeld die intersubjektive Begegnungsebene zwischen Arzt und Patient ist. Sie erhebt den Anspruch, Heilungen auf dem Weg über „Umstrukturierungen“ der Personlichkeit zu erzielen und begründet dies mit klinischen, katamnestisch gefestigten Erfahrungen. Eine Überprüfung dieser klinisdien Erfahrung mit objektiven Kriterien, z. B. statistisdien Operationen, führte, wenn sie stattfand (Eysenck), jeweils zu schweren Mißverständnissen.
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Auf der anderen Seite steht die diagnostische Psychologie mit ihrem Bestreben, durch Anwendung bestimmter diagnostischer Verfahren (Tests) Persönlichkeitseigen-tümlichkeiten formelhaft klar darzustellen und einer objektiven Bearbeitung zugäng-lich zu machen. Hierfür wird eine saubere Versuchssituation gefordert.
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Gelingt es, den Vorgang der Psychotherapie mit Verfahren der diagnostischen Psychologie in irgendeiner Weise zu erfassen? In dieser Grundfrage sind die beiden, zunächst völlig disparaten Systeme, Psychotherapie und Psychodiagnostik, anein-andergebracht. Hier aber setzen die Schwierigkeiten ein; ein methodisches Problem nach dem anderen stellt sich diesem Versuch in den Weg, wenn man die Wesensart beider Systeme beläßt.
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© 1965 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Enke, H. (1965). Zusammenfassende Diskussion. In: Der Verlauf in der Klinischen Psychotherapie. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 111. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86179-6_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-86179-6_10
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