Kontrazeption und Sexualberatung in der Adoleszenz

Zusammenfassung

Jeder Gynäkologe kennt junge Patientinnen, bei denen sich die kontrazeptive Beratung und Behandlung sehr schwierig gestaltet: Da ist die 16jährige Südeuropäerin, die voller Angst vor Entdeckung durch die Eltern die „Pille“ möchte und nervös und verängstigt der gynäkologischen Untersuchung entgegenbangt. Dann die gleichaltrige Schülerin, die häufig ungeschützt Verkehr hat, weil sie sich nicht mit „Chemie“ vollstopfen will. Da ist die 17jährige Auszubildende, die allein mit einer ungewollten Schwangerschaft vor unüberwindlichen Schwierigkeiten steht. Oder das 15jährige Mädchen, das über zahlreiche Nebenwirkungen unter Ovulationshemmern klagt und mehr unter dem Druck ihrer Clique als aus eigenem Antrieb sexuell aktiv ist. Die rationale Aufklärung über biologische Vorgänge und die technische Verfügbarkeit kontrazeptiver Mittel reichen nicht aus, den sehr individuellen Problemen dieser jugendlichen Patientinnen gerecht zu werden.