Zusammenfassung
Als »cantus firmus« durchzieht die Empfehlungen der Ökonomen für die Gestaltung der rechtlichen Anreize, denen die Menschen bei ihren Entscheidungen ausgesetzt sind, der Rat, niemals die Notwendigkeit zu übersehen, daß die Nutzen und Kosten, die mit einer Handlung verbunden sind, zusammengehören und nicht voneinander getrennt werden dürfen. Wird durch die Rechtsordnung eine Trennung der Vor- und Nachteile herbeigeführt, bedeutet dies aus der Sicht der Wirtschaftswissenschaften einen Anreiz zur Verantwortungslosigkeit. Für die Ökonomen besteht die Aufgabe des Zivilrechts zuvörderst darin, vernünftige Anreize zu verantwortlichem Verhalten zu vermitteln. Das dagegen häufig von der gegenwärtigen Jurisprudenz noch immer in den Vordergrund gestellte Ziel eines bloßen Schadensausgleichs beim Geschädigten erscheint aus dieser Sicht als verfehlt, da ein Versicherungssystem einfacher und kostengünstiger als das Ziviljustizsystems jedes beliebige Kompensationsschema hervorzubringen vermag. Ein bloßer Schadensausgleich ohne Berücksichtigung der mit ihm untrennbar verbundenen Anreize benötigte nicht ein solch differenziertes und aufwendiges Haftungsverfahren.
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Literatur
Adams, Ökonomische Analyse der Verschuldens- und Gefährdungshaftung, (1985) S. 47 ff.
Arrow, Theory of Risk Aversion, in: Essays in the Theory of Risk-Bearing,(1970)S.90 ff.
Vgl. hierzu auch S. Shavell, Economic Analysis of Accident Law, (1987) S. 228 ff.
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Adams, M. (1989). Warum kein Ersatz von Nichtvermögensschäden?. In: Ott, C., Schäfer, HB. (eds) Allokationseffizienz in der Rechtsordnung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74726-7_21
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