Audiovisuelle Methoden bei psychopharmakologischen Therapieprüfungen

Zusammenfassung

Die klinische Prüfung neuer Psychopharmaka erstreckt sich zum einen auf ihren Wirkungsnachweis im Bereich der psychopathologischen Symptomatik, also auf den mit ihrer Anwendung angezielten therapeutischen Effekt. Zum besseren Verständnis der Bedingungen und Voraussetzungen ihrer therapeutischen Wirkungen werden zusätzlich auch biochemische und psychophysiologische Einflüsse dieser Substanzen untersucht. Die damit mögliche und nötige Überprüfung von Zusammenhängen zwischen psychopathologischen und somatischen Befunden wird nun dadurch erschwert, daß die Zuverlässigkeit der psychopathologischen Ergebnisse, die auf subjektiven Schätzungen beruhen, der Zuverlässigkeit der objektiv registrierten somatischen Daten unterlegen ist. Durch den Einsatz standardisierter psychopathologischer Rating-scales und spezieller psychologischer Testverfahren etwa zum Nachweis hirnorganisch bedingter Leistungsdefizite kann die Güte psychopathologischer Befunderhebungen verbessert werden. Dennoch unterliegt die psychopathologische Diagnostik Störeinflüssen und Einschränkungen, die erst durch eine gezielte Weiterentwicklung ihrer Methoden ausgeschlossen oder zumindest kontrolliert werden können. Daß sich hierfür mit Hilfe audiovisueller Verfahren Ansatzpunkte bieten (Renfordt 1978), soll im folgenden gezeigt und an Beispielen, allerdings nicht aus dem Bereich hirnorganischer Symptomatik, verdeutlicht werden.