Zusammenfassung
Es dürfte nicht leichtfallen, unter den bedeutenden Gestalten der Wissenschaft eine zweite zu finden, in deren Leben die Nachwelt Größe und Verirrung zugleich in solchem Maß vorfindet wie bei Philipp Lenard. Er hatte sich bis in sein sechstes Lebensjahrzehnt der Physik gewidmet und als herausragender Experimentator seiner Zeit tiefe Einblicke in den Bau der Materie eröffnet. Die Verleihung des Nobelpreises im Jahre 1905 würdigte diese Leistungen und unterstrich sowohl Lenards persönliche Autorität als Wissenschaftler als auch die damals in der Welt führende Stellung der Naturwissenschaften in Deutschland.
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Literatur
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Neumann, R., Zu Putlitz, G.F. (1985). Philipp Lenard 1862–1947. In: Doerr, W., Riedl, P.A. (eds) Semper Apertus Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386–1986. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70477-2_55
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