Zusammenfassung
Die „vertebrobasiläre Insuffizienz“ ist schon für sich alleine, d. h. also bereits im ganz neutralen Sinne eines abgrenzbaren klinischen Syndroms und ohne nähere Differenzierung im Hinblick auf ihre mutmaßliche Entstehungsweise, ein nicht voll ausgereiftes Kapitel. Es mag wohl sein, daß die massiveren Fälle, etwa solche, wie sie von Schott et al. (1965), von Williams u. Wilson (1962) oder auch von Schmitt u. Gladisch (1977) mitgeteilt worden sind, eindeutigere Möglichkeiten der diagnostischen Aussage bieten. Die diagnostischen Schwierigkeiten beginnen freilich erst da, wo wir es mit allenfalls abortiven Ausprägungsformen des Syndroms zu tun haben, mit Fällen also, bei denen nur eines der eigentlich zusammengehörenden Symptome verwirklicht ist, während alle übrigen Symptome (Beteiligung verschiedener Hirnnerven, Augenmuskellähmung, Gesichtsfeldausfälle, eindeutige Reflexstörungen, dysarthrische Sprachstörungen und dgl.) fehlen. Es kommt immer wieder vor, daß das Beschwerdebild eines Patienten als vertebrobasiläre Insuffizienz gedeutet wird, weil es auf den ersten Blick als eine solche erscheint; gelangt der Patient dann aber aufgrund dieser Verdachtsdiagnose in neurologisch-klinische Beobachtung, dann entpuppt sich seine Funktionsstörung als etwas ganz anderes; der ursprünglich erhobene Verdacht kann also bei kritischer neurologischer Nachprüfung nicht bestätigt werden. Vollends umstritten ist indessen in den meisten Fällen die Frage, inwieweit der vorgestellte Einzelfall tatsächlich traumatisch entstanden ist.
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Erdmann, H. (1985). A. vertebralis-Störungen und Unfallgenese (Erfahrungen eines Beratungsarztes). In: Gutmann, G. (eds) Arteria vertebralis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69428-8_16
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