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Schmerzmodulation durch Kälte, Wärme oder elektrische Stimulation

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Schmerz
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Zusammenfassung

Hitze- und Kältebehandlungen werden häufig erfolgreich als unterstutzende physikalische Maβnahmen zur Linderung von Schmerzen des Bewegungsapparates eingesetzt. Als zugrunde liegende Mechanismen miissen lokale von weiter entfernt sich ereignenden Vorgängen unterschieden werden. Lokales Kühlen hat eine direkte Wirkung auf die peripheren Nervenfasern und deren Nervenendigungen. Es bewirkt eine Senkung der Erregungsbildung und -leitfähigkeit peripherer Nerven und damit der Schmerzen. In Abhängigkeit von Temperatur und Schnelligkeit der Anpassung kann Kälte jedoch auch Schmerzen auslösen. Als weiterer Effekt lokalen Kühlens werden die regionale Durchblutung und der Metabolismus reduziert. Dabei ist zu beachten, dass eine nur oberflächliche Kühlung zu einer Kontraktion der Haut-, jedoch zu einer Dilatation der Muskelgefäβe führen kann. Bei einem akutem Trauma ist die durch die Gefäβkonstriktion bedingte reduzierte Blutung und Ödembildung erwünscht. Die Kontraktion der Gefäβe kann jedoch im Extremfall zu einer Mangeldurchblutung (Ischämie) des betroffenen Gewebes fiihren. Mittels Kältebehandlung konnen schmerzhafte Muskelverspannungen durchbrochen werden. Bestes Beispiel ist der Rückenschmerz, der eine Verspannung der Riickenmuskulatur, nachfolgend eine Gewebsminderdurchblutung und diese wiederum Schmerzen und erneute Verspannung bewirkt. Kälte kann diesen Teufelskreis („circulus vitiosus“) wirksam durchbrechen. Der genaue Mechanismus ist bisher nicht geklärt. Man nimmt an, dass es zunächst zu einer Abnahme der Muskelspindelaktivität und später auch der Erregung von Muskelspindelafferenzen (A-alpha-Nervenfasern) und -efferenzen (A-gamma-Nervenfasern) kommt. Dies führt zu einer Relaxation angespannter Muskeln. Da die Muskelspindeln, die sich im Innern eines jeden Muskels befinden, am sensitivsten sind, muss die Kälte den ganzen Muskel durchdringen. Ein anderer möglicher Mechanismus, der zu einer Schmerzreduktion beitragen kann, beruht auf dem Phänomen der „Gegenstimulation“ („Counterirritation“). Eine Stimulation der Kälterezeptoren der Haut kann im Hinterhorn via segmentale oder auch deszendierende inhibitorische Bahnen hereinkommende Schmerzimpulse unterdrücken.

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Schäfer, M. (2001). Schmerzmodulation durch Kälte, Wärme oder elektrische Stimulation. In: Schmerz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59536-3_6

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