Zusammenfassung
Beim Lagewechsel von der Horizontalen zur Senkrechten erfolgt über die Pressorezeptoren eine sympaticotone Kreislaufumstellung, deren Grad sowohl von der Größe des orthostatischen Blutversackens als auch von der vorhandenen Reflexerregbarkeit abhängt. Es ist nun von Interesse, wie sich neben Kreislaufdynamik und Elektrokardiogramm unter dem Lagewechsel auch Blutzucker und Leukocyten bei Gesunden, Labilen und Regulationsgestörten verhalten. Hierzu werden in Fortführung früherer Untersuchungen (1) morgens nüchtern ohne vorherige Belastung Blutdruck-, Puls-, Leukocyten- und Blutzuckerverhalten unter dem Wechsel von der Horizontalen zur aktiven aufrechten Haltung, während des halbstündigen Stehens und nach erneutem Hinlegen verfolgt. Die Kontrolle von Blutdruck und Puls erfolgt jede Minute, die von Blutzucker, Leukocyten udd Differentialblutbild alle 5 Minuten an der Fingerbeere. Zur Untersuchung gelangen 19 männliche und 12 weibliche Probanden zwischen 18 und 54 Jahren mit einem mittleren Alter von 31 Jahren (2. und 3. Lebensjahrzehnt = 79%). An ihnen kommen insgesamt 48 Stehversuche zur Ausführung, von denen 10 etwa 45 Minuten nach 1 mg Dihydroergotamin (DHE 45) i. m. einen Tag nach dem ersten Versuch wiederholt werden. Die 31 Probanden sind nach ihren subjektiven Beschwerden und dem gesamten klinischen Bild in 6 beschwerdefreie Gesunde (Gruppe I), 5 vegetativ Labile ohne orthostatische (Gruppe II), 12 vegetativ Labile mit orthostatischen Beschwerden (Gruppe III) und in 8 Dysregulierte mit orthostatischer Kollapsneigung (Gruppe IV) eingeteilt. Der Konstitution nach handelt es sich bei den Labilen und Dysregulierten mit Ausnahme der zwei nach Peet und Smithwick operierten pyknischen Hypertoniker um leptosome oder asthenische herzgesunde Personen, die zu 75% aus ihrer Konstitution heraus und zu 25% infolge durchgemachter Erkrankungen über Beschwerden zu klagen haben. Die Beschwerdefreien sind schlankwüchsig bis athletisch, zwei von ihnen mehr pyknisch In Gruppe I ist das Steh-Ekg normal, in den Gruppen II bis IV stellen sich in zunehmendem, jedoch nicht gleichförmigem 1V.aße orthostatische Ekg-Veränderungen ein. Um dem Einwand zu begegnen, daß die häufigen Blutentnahmen die Resultate beeinflussen können, haben wir bei einem Labilen im Liegen den üblichen Untersuchungsgang wiederholt und wie Tonutti und Langendorff (2) feststellen können, daß den Schnepperstichen für die Resultate keine wesentliche Bedeutung zukommt.
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Literatur
Ströder,U.,U.: Cardiologia, Sep. Vo:. XVII. Fasc. 3/4, S. 127 (1950).
Tonutti.Eu.H.Langendorff:Ärztl.Forschg.1950, 6.
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© 1953 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Ströder, U., Neumann, H. (1953). Über das Verhalten von Blutzucker, Leukocyten und Differentialblutbild beim Wechsel aus der horizontalen Lagerung zur aktiven aufrechten Haltung. Untersuchungen an Gesunden und vegetativ Dysregulierten mit und ohne orthostatische Beschwerden.. In: Kauffmann, F. (eds) Neunundfünfzigster Kongress. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 59. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-53823-0_24
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