Medikamentengebrauch als Gesundheitsindikator im mittleren und höheren Erwachsenenalter

Zusammenfassung

Ein wesentlicher Bestandteil vieler gerontologischer Studien ist die Beurteilung der Gesundheit von Probanden (Pbn) und die anschließende Untersuchung von Zusammenhängen zwischen diesem Gesundheitszustand und verschiedenen anderen, vor allem psychologischen Variablen. Häufig wird der Gesundheitszustand auch zur Ergebnismessung bei Interventionsstudien eingesetzt. Die herkömmlichen Instrumente zur Erfassung des Gesundheitszustandes sind aber mit einer Reihe von Nachteilen behaftet. So befassen sich die meisten bekannten Messinstrumente zur Feststellung der Gesundheit lediglich mit Teilaspekten der Gesundheit oder mit bestimmten Probandengruppen. Im Rahmen der Basler interdisziplinären Altersstudie IDA (PerrigChiello et al. 1996) wurden beispielsweise zur Beurteilung der objektiven Gesundheit 20 rein internistische Indikatoren herangezogen, andere Erkrankungen aber außer Acht gelassen. Dadurch sind die Befunde nicht für ein breites Spektrum von Altersgruppen und Erkrankungen zu verallgemeinern. Um dem Problem der Einschränkung auf einzelne Krankheitsbilder zu entgehen, wird für die Cumulative-Illness-Rating-Scale (Linn BS, Linn MW u. Gurel 1968) das Vorliegen einer ganzen Reihe von Erkrankungen aus allen Organsystemen abgefragt und deren Schwere eingeschätzt. Allerdings werden keine Befunde oder andere Gesundheitsdimensionen einbezogen.