Zusammenfassung
Werbung ist ein Reizthema, das mit positiven wie negativen Assoziationen einhergeht. Werbung wird wegen ihres Unterhaltungswerts und ihrer Rolle in unserem Wirtschaftssystem befürwortet. Allerdings versuchen die meisten Konsumenten eher, die Werbung zu meiden, anstatt sie zu suchen.
Jede Form von Werbung hat das Ziel, das Beworbene attraktiv erscheinen zu lassen. Werbung setzt zwar kein spezifisches Interesse, wohl aber eine Identifikation mit dem Beworbenen voraus.
Wie Werbung funktioniert, sollen Modelle der Werbewirkung erklären. Einfache Reiz-Reaktions-Modelle sehen die Werbewirkung sehr mechanistisch nach dem Prinzip: Auf diesen Werbe-Input folgt zuverlässig diese Reaktion. Die meisten traditionellen Modelle sehen Werbewirkung eher als eine Abfolge hierarchisch geordneter Effekte. Neuere Werbewirkungsmodelle berücksichtigen die Tatsache, dass ein Großteil unseres Verhaltens von automatischen und nicht bewußten Prozessen gesteuert wird.
Die neuen Medien haben das Konsumverhalten und den Umgang mit Werbung verändert. Insbesondere für die Suche nach Produkten und die dabei ermöglichten Vergleiche ist das Internet heute unverzichtbar. Konsumenten nehmen über das Internet aktiver am Markt teil als in früheren Zeiten.
Erkenntnisse der Werbe- und Konsumentenpsychologie werden mit zunehmendem Interesse von der Öffentlichkeit und dem Markt rezipiert. Sie werden auch unter Bezeichnungen verbreitet wie „Neuromarketing“ oder „Verhaltensökonomie“.
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Notes
- 1.
1 Adressierte Werbebriefe lassen sich – zumindest teilweise – vermeiden, wenn man sich kostenlos in die Robinson-Liste eintragen lässt (http://www.robinsonliste.de). In Deutschland haben etwa zehn Prozent der Haushalte den Aufkleber „Bitte keine Werbung“. Die Quote der Verweigerer ist in Universitätsstädten wie Freiburg oder Tübingen besonders hoch, während in gutsituierten Wohnvierteln fast kein Haushalt die Annahme von Werbeprospekten verweigert (Ehmw 1995, S. 132).
Eine interessante Variante zur Werbung über Infopost, sogenannte Kunden-Mailings , besteht in der Strategie, in Zeitschriften personalisierte Anzeigen zu platzieren. So hat beispielsweise der Otto-Versand im Juli 1995 die Abonnenten der Zeitschrift Super TV in seinen Werbeanzeigen direkt angesprochen. Diese Technik wird dadurch möglich, dass Abonnenten ohnehin ein persönliches Exemplar der Zeitschrift erhalten, so dass auch in der Zeitschrift prinzipiell Seiten enthalten sein können, die sich ganz persönlich an den betreffenden Leser richten. Die Portokosten sinken bei diesem Verfahren gegenüber dem traditionellen Mailing erheblich. Allerdings sind die sonstigen Kosten für dieses Verfahren sehr hoch.
- 2.
Die Daten und die folgenden wörtlichen Zitate sind der folgenden URL entnommen: http://www.werberat.de/content/starker-anstieg-der-beschwerden-deutlich-mehr-arbeit-fuer-den-werberat (Abruf 14.2.2013). Ebenfalls nachzulesen in ZAW (2012).
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Felser, G. (2015). Werbung und Kaufen, eine Einführung. In: Werbe- und Konsumentenpsychologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37645-0_1
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