Zusammenfassung
In dem Beitrag werden zunächst einige Überlegungen zur indirekten Steuerung und interessierten Selbstgefährdung vorgestellt, wonach Veränderungen der Unternehmens- und Leistungssteuerung bei der Entstehung psychischer Belastungen und Beanspruchungen von besonderer Bedeutung sind. Anschließend betrachten wir anhand einer repräsentativen Befragung der Erwerbsbevölkerung in der Schweiz und am Beispiel flexibler Arbeitszeiten ohne Zeiterfassung, wie verbreitet neue Formen der Leistungssteuerung tatsächlich sind. Im dritten Schritt werden Befunde aus betrieblichen Fallstudien zusammengestellt, die mit der indirekten Steuerung zusammenhängende, typische Fehlbelastungen verdeutlichen sollen. Viertens werden Empfehlungen abgeleitet, worauf beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement besonders geachtet werden sollte und welche Maßnahmen empfehlenswert erscheinen, um auf die mit der indirekten Steuerung verbundenen gesundheitsrelevanten Nebenwirkungen einzugehen. Erst eine Berücksichtigung der interessierten Selbstgefährdung kann – so die These – die positive Wirkung mitarbeiterorientierter Maßnahmen in ergebnisorientiert gesteuerten Betrieben sichern.
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Krause, A., Dorsemagen, C., Stadlinger, J., Baeriswyl, S. (2012). Indirekte Steuerung und interessierte Selbstgefährdung: Ergebnisse aus Befragungen und Fallstudien. Konsequenzen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. In: Badura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., Meyer, M. (eds) Fehlzeiten-Report 2012. Fehlzeiten-Report, vol 2012. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-29201-9_20
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