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Zusammenfassung

Die Zusammenarbeit zwischen zwei oder mehreren Disziplinen darf sich nicht in der bloβen Kenntnisnahme der Arbeit und der Ergebnisse der einen durch die andere Disziplin erschöpfen. Sie wäre indiesem Faile keine „Zusammenarbeit”, sie wäre allenfalls, wenn sie denn in einem formalen Verbund stattfindet, eine multidisziplinäre Veranstaltung. Derartiges kann eine Vorstufe zur interdisziplinären Zusammenarbeit sein , mehr aber auch nicht, denn der ständige und für die beteiligten Disziplinen förderliche Austausch im Verlauf eines Erkenntnisverfahrens fehlt hier. Die standige und intensive, gut organisierte Kommunikation während eines für die Erzielung von Ergebnissen einschlägigen Erkenntnisprozesses ist einer, und zwar der erste, der gemeinsamen Nenner, diees disziplinenübergreifend festzuhalten gilt. Nimmt man beispielsweise die Rechtswissenschaft als eine herkömrnlich in einer universitären Gliederungseinheit erfasste Disziplin, dann finden sich selbstinnerhalb dieser Disziplin Teilgebiete, die zueinander in gröβerer Feme stehen als zu auβerhalb der Rechtswissenschaft angesiedelten Disziplinen. Der zweite Nenner interdisziplinärer Zusammenarbeit ergibtsich aus dem Zweck der ständigen zwischendisziplinären Kommunikation während der Arbeit an einem disziplinübergreifenden Forschungsprojekt. In aller Regel wird schon von der Sachlogik her nicht eine Disziplin die andere in ihrer fachgebundenen Leistung ersetzen können. Der dritte gemeinsame Nenner der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen ist die Übernahme von Teilen des von der einen Disziplin bereitgestellten Orientierungswissens in das Fachwissen der anderen Disziplin. Dies wäre die weitestgehende gestaltende Wirkung eines interdisziplinär angelegten Erkenntnisprozesses, die schon mitpunktuellen Korrekturen und Anpassungen beginnen kann.

Aus Gründen der Authentizität entspricht der Beitrag weitgehend dem Vortrag von Knut Ipsen vom 17. September 2009 bei der wissenschaftlichen Tagung „60 Jahre Genfer Abkommen – eine Rechtsordnung vor neuen Herausforderungen, 20 Jahre IFHV – Forschungen auf dem Gebiet des humanitären Völkerrechts“ am Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht an der Ruhr-Universität Bochum.

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Notes

  1. 1.

    H.-J. Heintze (Hrsg.), Von der Koexistenz zur Kooperation, Völkerrecht in der Periode der Ost-West-Annäherung Ende der 80er Jahre, Bochumer Schriften zur Friedenssicherung und zum Humanitären Völkerrecht, Bd. 13, Berlin 1992; K. Ipsen/W. Poeggel (Hrsg.), Das Verhältnis des vereinigten Deutschlands zu den osteuropäischen Nachbarn – zu den historischen, völkerrechtlichen und politikwissenschaftlichen Aspekten der neuen Situation, Bochumer Schriften zur Friedenssicherung und zum Humanitären Völkerrecht, Bd. 21, Berlin 1993.

  2. 2.

    On the Question of the Prohibition of the Development, Production and Possession of Chemical and Biological Weapons (Studie für SIPRI, S. 103, maschinenschriftl.), z. T. eingearbeitet in: SIPRI - Stockholm International Peace Research Institute, The Problem of Chemical and Biological Warfare: A Study of the Historical, Technical, Military, Legal and Political Aspects of CBW, and Possible Disarmament Measures, Vol. III: CBW and the Law of War (written by A. Boserup), Stockholm 1973.

  3. 3.

    K. Ipsen: BC-Waffen im Völkerrecht, in: E.U. v. Weizsäcker (Hrsg.), BC-Waffen und Friedenspolitik, 1970, S. 42 ff.

  4. 4.

    Hierzu St. Albrecht et al. (Hrsg.), Wissenschaft – Verantwortung – Frieden: 50 Jahre VDW, Berlin 2009.

  5. 5.

    J. Feichtinger/H. Mitterbauer/K. Scherke, Interdisziplinarität – Transdisziplinarität. Zu Theorie und Praxis in den Geistes- und Sozialwissenschaften, in: Newsletter MODERNE 7 (2004), S. 11 (12).

  6. 6.

    Hierzu und zum Folgenden J. Mittelstraß, Die Stunde der Interdisziplinarität?, in: J. Kocka (Hrsg.), Interdisziplinarität. Praxis – Herausforderung – Ideologie, Frankfurt/Main 1987, S. 154 (155 f.).

  7. 7.

    Zit. nach der 1995 bei Könemann erschienenen sechsbändigen Toman-Ausgabe, S. 29.

  8. 8.

    Ebd., Zum ewigen Frieden, S. 293.

  9. 9.

    H. Münkler, Asymmetrie und Kriegsvölkerrecht. Die Lehren des Sommerkrieges 2006, in: Die Friedens-Warte 81 (2006), S. 59.

  10. 10.

    BVerfGE 115, 118 (153, 157).

  11. 11.

    ZP II zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über den Schutz der Opfer nicht internationaler bewaffneter Konflikte, UNTS Vol. 1125, S. 609, BGBl. 1990 II, S. 1637.

  12. 12.

    Genfer Abkommen I vom 12. August 1949 zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken der bewaffneten Kräfte im Felde, BGBl. 1954 II, S. 781, 783; Genfer Abkommen II vom 12. August 1949 zur Verbesserung des Loses der Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der bewaffneten Kräfte zur See, BGBl. 1954 II, S. 781, 813; Genfer Abkommen III vom 12. August 1949 über die Behandlung der Kriegsgefangenen, BGBl. 1954 II, S. 781, 838; Genfer Abkommen IV vom 12. August 1949 über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten, BGBl. 1954 II, S. 781.

  13. 13.

    ZP I zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte, UNTS Vol. 1125, S. 3, BGBl. 1990 II, S. 1551.

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© 2011 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Ipsen, K. (2011). Perspektiven der interdisziplinären Zusammenarbeit. In: Heintze, HJ., Ipsen, K. (eds) Heutige bewaffnete Konflikte als Herausforderungen an das humanitäre Völkerrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-14676-3_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-14676-3_1

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-14675-6

  • Online ISBN: 978-3-642-14676-3

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