Zusammenfassung
Die Phantasie jugendlicher School Shooter ist in der Regel von intensiven und destruktiven Inhalten erfüllt, die sich vor Umsetzung ihrer Taten in Aufzeichnungen, Aussagen oder kreativen Ausdrucksmöglichkeiten niederschlägt. Am Beispiel des Amoklaufs an der Columbine High School werden derartige Phantasien und Belege ihrer langfristigen Entwicklung beschrieben. Obgleich das Phänomen noch wenig erforscht ist, werden die bislang bekannten wissenschaftlichen Ansätze zu Intensität, Inhalt und Entwicklung derartiger Phantasien aufgezeigt. Ebenso wird die Möglichkeit dargestellt, dass Menschen unterschiedlich ausgestaltete Phantasien zu verschiedenen Aspekten ihrer Wünsche und Vorstellungen aufweisen können und dass eine spezifische Gewaltphantasie in Einzelfällen und bis zu einem gewissen Grad von mehreren Menschen geteilt werden kann. Besondere Beachtung finden zudem Überlegungen zur möglichen Umsetzung einer Gewaltphantasie in der Realität und zur Gefahr von Überreaktionen auf das Bemerken von im Kern harmlosen, da nicht umsetzungsorientierten Gewaltphantasien.
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Weiterführende Literatur
Zu Phantasie
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Robertz, F.J., Wickenhäuser, R. (2010). Phantasiewelten. In: Der Riss in der Tafel. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-11310-9_6
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