Zusammenfassung
Nach einer Untersuchung über die Entstehung des Gewissensbegriffs kam es in der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts zu einer Rückbesinnung des Menschen auf sich selbst. In diesem Rahmen erfolgten auch erste Überlegungen zum persönlichen Gewissen. Noch Homer sagt nichts über ein Gewissen seiner Helden. Demnach entspringen ihre Entscheidungen auch nicht ihrem Inneren. Es sind die Götter, die für die Menschen planen, entscheiden und deren Willen lenken. Deshalb kann der Mensch ihnen die Schuld für seine Taten anlasten. Eine Wendung zur Selbsterkenntnis äußert sich in dem altgriechischen Sprichwort „Erkenne dich selbst“, das die Überlieferung mit dem Orakel von Delphi und der Seherin Pythia in Zusammenhang bringt. Sokrates machte diesen Leitsatz zur Grundlage seines Handelns und beriet sich mit seinem Daimonion, der personifizierten Form des Gewissens.
Denn um Qual, Schmerz und Tränen wegen unserer Sünden zu verspüren, ist jegliche Erwägung von Freude und Fröhlichkeit hinderlich. Vielmehr will ich Schmerz empfinden und Qual verspüren, dadurch, dass ich mehr den Tod und das Strafgericht ins Gedächtnis bringe. Ignatius von Loyola
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(2010). Das zwanghaft-skrupelhafte Gewissen: Zweifel an den eigenen moralischen Absichten und Handlungen. In: Zwanghafte Persönlichkeitsstörung und Zwangserkrankungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-02514-3_4
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