Zusammenfassung
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Management und die Steuerung von Arbeitssystemen stark verändert. Kennzeichnend für zunehmend ergebnisorientiert gesteuerte Arbeitssysteme ist eine Dezentralisierung der Verantwortung für das Erreichen vereinbarter oder vorgegebener Ziele und Ergebnisse. Damit verbunden sind Chancen wie auch Gefahren für die Belastungs- und Beanspruchungssituation von Beschäftigten. Gleichzeitig geht damit ein Wandel in den Aufgaben der Führungskräfte einher, der verschiedene Herausforderungen mit sich bringt. Führungskräfte geben in unterschiedlichem Ausmaß an, diesem im Sinne eines „gesundheitsförderlichen Führens“ zu begegnen. Hilfreiche Voraussetzungen, dass dies gelingt, sind adäquate persönliche Kompetenzen und Einstellungen sowie eine entsprechende Kultur und hinreichende Möglichkeiten im Unternehmen. Grenze in diesem Zusammenhang stellt insbesondere die eigene Belastungs- und Beanspruchungssituation von Führungskräften dar. Ziel muss es deshalb sein, Anforderungen und Ressourcen so aufeinander abzustimmen, dass Führungskräfte ihre eigene und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter erhalten und fördern können.
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Wilde, B., Dunkel, W., Hinrichs, S., Menz, W. (2010). Gesundheit als Führungsaufgabe in ergebnisorientiert gesteuerten Arbeitssystemen. In: Badura, B., Schröder, H., Klose, J., Macco, K. (eds) Fehlzeiten-Report 2009. Fehlzeiten-Report, vol 2009. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-01078-1_16
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