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„Was kläfft ihr denn?“

Überzeugungsstrategien in der Literatur im allgemeinen und bei Gottfried Benn im besonderen

  • Chapter
Überzeugungsstrategien

Part of the book series: Heidelberger Jahrbücher ((HJB,volume 52))

  • 1785 Accesses

Auszug

„Wherever there is ‚meaning‘, there is ‚persuasion‘“, lautet ein bekanntes Diktum von Kenneth Burke: Wo ‚Bedeutung‘ ist, da ist auch ‚Überzeugung‘ (Burke 1969, 172). Doch nicht bei allen Äußerungen, denen wir Bedeutung zuerkennen, rechnen wir mit einem Beeinflussungsversuch. Gesetzt den Fall, man sollte einmal Textsorten benennen, in denen man den Einsatz von Überzeugungsstrategien erwartet. Einiges käme einem dann in den Sinn: Gutachten, Abhandlungen, Kommentare... Gedichte hingegen würden einem zu diesem Stichwort wahrscheinlich ebensowenig einfallen wie Wetterberichte, Kochrezepte und Horoskope. Doch nicht alles, was auf den ersten Blick nicht zu argumentieren scheint, ist auch wirklich frei von Überzeugungsabsichten. Während auf die überredenden Anteile von Kochanleitungen („eine Messerspitze Estragon ist für das Gelingen dieser Sauce unabdingbar“) nicht näher eingegangen werden kann, soll im folgenden gezeigt werden, daß ein literarischer — und damit auch ein lyrischer — Text durchaus argumentativ organisiert sein kann. Zu Recht ist Kenneth Burkes Begriffsverständnis als zu umfassend zurückgewiesen worden.1 Doch erweist sich anhand einer Untersuchung der persuasiven Dimension sogenannter ‚schöner‘ Literatur, daß Überzeugungsstrategien allgegenwärtiger sind, als man es vielleicht gemeinhin annimmt.

Dr. christine steinhoff, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektes „Überzeugungsstrategien“ am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg (2004–2006), ist Redakteurin beim Bildungshaus Schulbuchverlage in Braunschweig (2007–).

Vgl. etwa Rehbock 1980, 297.

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Literatur

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Steinhoff, C. (2009). „Was kläfft ihr denn?“. In: Chaniotis, A., Kropp, A., Steinhoff, C. (eds) Überzeugungsstrategien. Heidelberger Jahrbücher, vol 52. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-88647-1_8

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