Auszug
Aloys Schreiber, 1805–1813 Heidelberger Professor der Ästhetik, gehört zu den Vergessenen. Dabei eignet sich seine Biografie durchaus als Lehrpfad zur Erschließung der Geschichte der Heidelberger Romantik. Am 8. November 1807 berichtet der Theologiestudent Wilhelm Budde von einen Besuch im Haus Schreiber:
Gestern Abend verflossen uns herrliche Stunden bei Schreiber. [. . .] Er führte uns schnell ins Vorzimmer, bis der Tisch abgedeckt war, und nun schlossen wir und seine Frau und [Tochter] Nanntchen einen traulichen Kreis um den Tisch, der bald noch durch Michaelis vergrössert wurde. Tausend abwechselnde Gespräche erheiterten uns alle. Bald Komisches, bald ernstere Gespenster- und Ahndungsgeschichten führten fast die Mitternacht herbei.1 Budde gehörte neben Friedrich Strauß dem romantischen Kreis um Graf Loeben an, dem Eleusischen Bund, dem die Brüder Eichendorff und der Sprachlehrer Michaelis nahe standen. Schreiber war im Wintersemester 1807/08 stete Anlaufstelle und Mentor der Freunde.
Budde 1920, 165.
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Mumm, HM. (2008). Aloys Schreiber (1761–1841). In: Strack, F. (eds) 200 Jahre Heidelberger Romantik. Heidelberger Jahrbücher, vol 51. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-75234-9_20
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