Auszug
Eine von breiten Kreisen der Forschung aufgenommene allgemeine Modelltheorie wurde 1973 von Herbert Stachowiak vorgeschlagen. Der in dieser Modelltheorie entwickelte Modellbegriff ist nicht auf eine Fachdisziplin festgelegt. Er will vielmehr disziplinübergreifend, also allgemein anwendbar sein. Nach Stachowiak ist der Begriff „Modell“ durch drei Merkmale gekennzeichnet:
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Abbildung: Ein Modell ist immer ein Abbild von etwas, eine Repräsentation natürlicher oder künstlicher Originale, die selbst wieder Modelle sein können.
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Verkürzung: Ein Modell erfasst nicht alle Attribute des Originals, sondern nur diejenigen, die dem Modellschaffer bzw. Modellnutzer relevant erscheinen.
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Pragmatismus: Pragmatismus bedeutet soviel wie Orientierung am Nützlichen. Ein Modell ist einem Original nicht von sich aus zugeordnet. Die Zuordnung wird durch die Fragen: für wen?, warum? und wozu? relativiert. Ein Modell wird vom Modellschaffer bzw. Modellnutzer innerhalb einer bestimmten Zeitspanne und zu einem bestimmten Zweck stellvertretend für ein Original eingesetzt. Das Modell wird somit (vom Benutzer) interpretiert.
Ein Modell zeichnet sich also durch Abstraktion aus, durch bewusste Vernachlässigung bestimmter Merkmale, um die für den Modellierer oder den Modellierungszweck wesentlichen Modelleigenschaften hervorzuheben.
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Karer, A. (2007). Modellkonzept und Methodik. In: Optimale Prozessorganisation im IT-Management. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-71558-0_3
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