Zusammenfassung
Die bisher vorgenommene Einordnung interinstitutioneller Vereinbarungen als rechtlich relevante Handlungsform der Europäischen Union hat das Phänomen schon erheblich konsolidiert, es steht allerdings noch eine genauere Bestimmung des Rechtsregimes dieser Form aus. Dazu sind zunächst Zulässigkeit und Grenzen interinstitutioneller Vereinbarungen zu klären. Beide lassen sich unter den Oberbegriff der Kompetenz fassen. Zuweisung und Grenzen von Kompetenzen bilden die Grundfunktionen jeder Kompetenzordnung. Man könnte beide als bloße umgekehrte Perspektiven auf die gleiche Frage ansehen. Richtig daran ist, dass die Reichweite einer Kompetenz sich sowohl positiv als auch negativ bestimmen lässt. Dennoch ist es für die dogmatische Klarheit vorzugswürdig, positive und negative Kompetenzzuweisungen zu trennen. Rechtstechnisch ist es jedenfalls ein Unterschied, ob eine Kompetenz begründet wird oder eine bestehende Kompetenz begrenzt wird. Aus diesem Grund soll erst die Zulässigkeit interinstitutioneller Vereinbarungen untersucht werden (2.), um in einem weiteren Schritt die Grenzen der Zulässigkeit zu analysieren (3.). Auf überschneidungen wird dabei jeweils gesondert hingewiesen. Einleitend wird die Kompetenzordnung der Europäischen Union in Bezug auf die Handlungsformen der Organe skizziert (1.).
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Literatur
Vgl. Mayer, Die drei Dimensionen der Europäischen Kompetenzdebatte, ZaöRV 61 (2001), S. 580f; zur doppelten Funktion des Rechts als Einrichtung einer Zwangsordnung und gleichzeitig deren Begrenzung siehe MacCormick, Sovereignty, Democracy and Subsidiarity, S. 97f.
Kaufmann, Europäische Integration und Demokratieprinzip, S. 36f; siehe auch Möllers, der Souveränität als Fähigkeit zur Selbstverpflichtung ansieht, ders. Möllers, Verfassungsgebende Gewalt — Verfassung — Konstitutionalisierung, S. 28.
Im Gegensatz dazu steht die englische Konzeption der absoluten Parlamentssouveränität, die allerdings nach dem Beitritt Großbritanniens zu den Europäischen Gemeinschaften am 1. Januar 1973 auch nicht mehr ungebrochen ist; dazu MacCormick, Das Maastricht-Urteil: Souveränität heute, JZ 1995, S. 797f.
Vgl. MacCormick, Die drei Dimensionen der Europäischen Kompetenzdebatte, ZaöRV 61 (2001) a.a.O. (Fn. 766), S. 101f; Denninger, Vom Ende nationalstaatlicher Souveränität in Europa, JZ 2000, S. 1121ff; anders Hillgruber, der für eine Beibehaltung des Souveränitätsbegriffs plädiert und die Europäische Union als völkerrechtliches Subjekt, abhängig von den (souveränen) Staaten Europas, ansieht, ders. Hillgruber, Souveränität — Verteidigung eines Rechtsbegriffs, JZ 2002, S. 1077ff.
Nettesheim spricht von der Kompetenzlehre als „Königsweg zu einem adäquaten Verständnis der europäischen Integration“, ders., Kompetenzen, S. 415.
Vgl. Pernice, Kompetenzabgrenzung im Europäischen Verfassungsverbund, JZ 2000, S. 867.
Dazu aus jüngerer Zeit unter anderem von Bogdandy /Bast, Die vertikale Kompetenzordnung der Europäischen Union, S. 441ff; Mayer, Die drei Dimensionen der Europäischen Kompetenzdebatte, tiZaöRV 61 (2001) a.a.O. (Fn. 766), S. 577ff; Nettesheim, Kompetenzen a.a.O. (Fn. 770), S. 415; jeweils m.w.N.
Siehe aber Weiler, der in dem Auslegungsmonopol des EuGH eine Art gerichtlicher Kompetenz-Kompetenz sieht, ders., The Constitution of Europe, S. 21; später allerdings differenzierter, Weiler ders., The Constitution of Europe, S. 298ff; gegen den Begriff Kompetenz-Kompetenz überhaupt wendet sich schon früh Grabitz, Der Verfassungsstaat in der Gemeinschaft, S. 790; skeptisch auch Mayer, Die drei Dimensionen der Europäischen Kompetenzdebatte, ZaöRV 61 (2001) a.a.O. (Fn. 766), S. 580f.
Art. 5 EGV; siehe auch EuGH, Gutachten 2/94, Beitritt zur EMRK, 28. März 1996, Slg. 1996, I-1759, Rdnr. 23ff.
Weitere Bezeichnungen sind: „begrenzte Einzelzuständigkeiten“, „enumerative Einzelermächtigung“, „begrenzte Handlungsermächtigung“, vgl. Kraußer, Das Prinzip begrenzter Ermächtigung im Gemeinschaftsrecht als Strukturprinzip des EWG-Vertrages, S. 17 m.w.N.; Oppermann, Europarecht, S. 197; im Französischen werden die beschränkten Kompetenzzuweisungen als “compétences d’attribution” bezeichnet, vgl. Rideau, Droit institutionnel de l’Union et des Communautés européennes, S. 482; Jacqué, Droit institutionnel de l’Union européenne, S. 104.
Von Bogdandy /Nettesheim, in Grabitz /Hilf, Art. 3b EGV (Maastrichter Fassung), Rdnr. 1, sprechen von „Schlüsselaussagen zur Kompetenzordnung“.
Art. I-11 Verfassungsvertrag, ABl. 2004 C 370 vom 16.12.2004, S. 1.
So vor allem Art. 308 EGV; dazu Grabitz, in Grabitz /Hilf, Art. 189 EGV (Maastrichter Fassung), Rdnr. 4; siehe auch Art. I-18 Verfassungsvertrag, ABl. 2004 C 370 vom 16.12.2004, S. 1 a.a.O. (Fn. 777).
Vgl. Bieber, Das Verfahrensrecht von Verfassungsorganen, S. 70f; siehe auch oben, S. 161ff.
Dazu allgemein Nicolaysen, Zur Theorie von den implied powers in den Europäischen Gemeinschaften, EuR 1966, S. 129ff; Köck, Die „implied powers“ der Europäischen Gemeinschaften als Anwendungsfall der „implied powers“ internationaler Organisationen überhaupt, S. 279ff.
Dazu kürzlich Honsell, Der „effet utile“ und der EuGH, S. 1929ff.
EuGH, Rs. 8/55, FÉDÉCHAR gegen Hohe Behörde der EGKS, Urteil vom 29. November 1956, Slg. 1956, 295, S. 311.
So aber Oppermann, Europarecht, Rdnr. 527; wohl auch Köck, Die „implied powers“ der Europäischen Gemeinschaften als Anwendungsfall der „implied powers“ internationaler Organisationen überhaupt, a.a.O. (Fn. 780), S. 293f.
Ähnlich Jacqué, Droit institutionnel de l’Union européenne, S. 105; auch Nicolaysen, Die „implied powers“ der Europäischen Gemeinschaften als Anwendungsfall der „implied powers“ internationaler Organisationen überhaupt, a.a.O. (Fn. 780), S. 131.
Vgl. von Bogdandy /Bast, a.a.O. (Fn. 772), S. 443.
EuGH, Rs. 187/87, Saarland u.a. gegen Minister für Industrie, Urteil vom 22. September 1988, Slg. 1988, 5013, Rdnr. 19; EuGH, Rs. C-223/98, Adidas, Urteil vom 14. Oktober 1998, Slg. 1999, I-7081, Rdnr. 24.
Oppermann, a.a.O. (Fn. 783), Rdnr. 528.
Kraußer, a.a.O. (Fn. 775), S. 86ff; Oppermann, Europarecht, Rdnr. 517; Bleckmann, Europarecht, Rdnr. 382; Bobbert, Interinstitutionelle Vereinbarungen im Europäischen Gemeinschaftsrecht, S. 49f; Beutler, Rechtsfragen des Konzertierungsverfahrens, S. 324.
Zu den verschiedenen Funktionen siehe Kraußer, a.a.O. (Fn. 775), S. 26ff.
So auch Mayer, Die drei Dimensionen der Europäischen Kompetenzdebatte, ZaöRV 61 (2001) a.a.O. (Fn. 766), S. 584.
Rein formal ähnelt die Situation der Rechtslage im Grundgesetz nach Art. 30 GG; zur Kompetenzverteilung in Mehrebenensystemen siehe Mayer, Kompetenzüberschreitung und Letztentscheidung, S. 31ff m.w.N.
Vgl. von Bogdandy /Bast, a.a.O. (Fn. 772), S. 443.
Vgl. jedoch EuGH, Rs. 111/63, Lemmerz Werke gegen Hohe Behörde, Urteil vom 13.7.1965, Slg. 1965, 893, S. 911; EuGH, Rs. C-137/92 P, Kommission gegen BASF, Urteil vom 15. Juni 1994, Slg. 1994, I-2555, Rdnr. 48ff.
Ders., Europarecht, Rdnr. 382.
-, Ibid.
Ebenso Jarass, Die Kompetenzverteilung zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den Mitgliedstaaten, AöR 1996, S. 175, der die Bedeutung der Frage allerdings für gering hält; von Bogdandy/Bast, Die vertikale Kompetenzordnung der Europäischen Union a.a.O. (Fn. 772), S. 443; Jacqué, Droit institutionnel de l’Union européenne, Rdnr. 164; Nettesheim, Kompetenzen, a.a.O. (Fn. 770), S. 428f; Streinz, in Streinz, Art. 5 EGV, Rdnr. 3.
Vgl. von Bogdandy, Europäische Prinzipienlehre, S. 197ff.
So auch Nettesheim, Kompetenzen, S. 459.
Eine allgemeine Kompetenzgrundlage enthält jedoch der im Juni 2004 durch den Europäischen Rat verabschiedete Verfassungsvertrag in Art. III-397, ABl. 2004 C 370 vom 16.12.2004, S. 1; die Ratifizierung ist jedoch zurzeit nicht absehbar.
Jacqué, a.a.O. (Fn. 797), Rdnr. 853; Ruffert, in Calliess/Ruffert, Art. 249 EGV, Rdnr. 1, 121ff; Nettesheim, in Grabitz/Hilf, Art. 249 EGV, Rdnr. 74ff; schon ganz zu Beginn des EG-Vertrags noch in der Form der „Römischen Verträge“ konnte konstatiert werden, dass nicht alle Beschlüsse der Organe unter die im damaligen Art. 189 genannten Kategorien fielen, vgl. Wohlfarth/ Everling/Glaesner/Sprung, Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, S. 521f.
So die Feststellung bei von Bogdandy /Bast /Arndt, Handlungsformen im Unionsrecht, ZaöRV 62 (2002), S. 88; von einer völligen Vernachlässigung spricht Everling, Probleme atypischer Rechts-und Handlungsformen bei der Auslegung des europäischen Gemeinschaftsrechts, S. 417.
Dazu Basta, Handlungsformen, S. 493f; mit Bezugnahme auf Grabitz, Quellen des Gemeinschaftsrechts: Rechtshandlungen der Gemeinschaftsorgane, S. 97.
Kraußer, a.a.O. (Fn. 775), S. 24f.
Siehe vor allem Bast, der konstatiert, dass die formgebundenen Rechtsgrundlagen bereits dort numerisch in der Minderzahl waren, ders., a.a.O. (Fn. 804), S. 493.
Bast, a.a.O. (Fn. 804), S. 494.
Vgl. von Bogdandy /Bast /Arndt, Handlungsformen im Unionsrecht, ZaöRV 62 (2002) a.a.O. (Fn. 803), S. 87f.
Ders., a.a.O. (Fn. 775), S. 25.
Zu diesem Ergebnis kommt die umfangreiche Studie von von Bogdandy / Bast /Arndt, Handlungsformen im Unionsrecht, ZaöRV 62 (2002) a.a.O. (Fn. 803), S. 159f.
Das Dilemma des Juristen wird bei Dewost anschaulich demonstriert, der zunächst feststellt, dass die Rechtsinstrumente durch Art. 189 EGV (heute 249), der keine Entwicklung zulasse, festgelegt sind, und im nächsten Satz die Entwicklung der Handlungsform des adressatenlosen Beschlusses konstatiert; eine befriedigende Auflösung bietet er allerdings nicht an, siehe ders., Décisions des Institutions en vue du développement des Communautés et des Instruments juridiques, S. 327ff.
Diese Konsequenz betonen auch von Bogdandy /Bast /Arndt, Handlungsformen im Unionsrecht, ZaöRV 62 (2002) a.a.O. (Fn. 803), S. 91.
Ders., Gubernative Rechtsetzung, S. 220.
Vgl. von Bogdandy /Bast /Arndt, Handlungsformen im Unionsrecht, ZaöRV 62 (2002) a.a.O. (Fn. 803), S. 89.
Die Zahl dieser Bereiche ist zwar seit den letzten Vertragsänderungen von Amsterdam und Nizza immer geringer geworden, andererseits bestehen auch dort, wo eine grundsätzliche Kompetenz der Union vorliegt, vielmals Grenzen der Kompetenzübertragung. So werden zunehmend in neu eingeführten Ermächtigungsnormen Regelungsbereiche ausgeschlossen, vgl. zum Beispiel Art. 137 IV EGV oder Art. 152 V EGV; weitere Beispiele bei Mayer, Die drei Dimensionen der Europäischen Kompetenzdebatte, ZaöRV 61 (2001) a.a.O. (Fn. 766), S. 588f.
Von Bogdandy /Bast /Arndt, Handlungsformen im Unionsrecht, ZaöRV 62 (2002) a.a.O. (Fn. 803), S. 89.
EuGH, Rs. 68/86, Vereinigtes Königreich gegen Rat, Urteil vom 23. Februar 1988, Slg. 1988, 855, Rdnr. 38.
EuGH, verb. Rs. 90 und 91/62, Luxemburg und Belgien gegen Kommission, Urteil vom 13. November 1964, Slg. 1964, 1329, S. 1344f; EuGH, Rs. 74/69, Hauptzollamt Bremen gegen Krohn, Urteil vom 18. Juni 1970, Slg. 1970, 451, Rdnr. 9; EuGH, Rs. C-325/91, Frankreich gegen Kommission, Urteil vom 16.6.1993, Slg. 1993, I-3283, Rdnr. 26.
Dazu Schilling, Bestand und allgemeine Lehren der bürgerschützenden allgemeinen Rechtsgrundsätze des Gemeinschaftsrechts, EuGRZ 2000, S. 19ff und 23f m.w.N; zur Rechtssicherheit auch Simon, Le système juridique communautaire, Rdnr. 295.
Vgl. EuGH, Rs. C-325/91, Frankreich gegen Kommission, Urteil vom 16. Juni 1993, Slg. 1993, I-3283, Rdnr. 26.
So etwa Bieber, Das Verfahrensrecht von Verfassungsorganen, S. 285f, m.w.N.; für die Rechtsprechung siehe zuletzt EuG, verb. Rs. T-377/00, T-379/00, T-380/00, T-260/01 und T-272/01, Philip Morris u.a. gegen Kommission, Urteil vom 15. Januar 2003, Slg. 2003, II-1, Rdnr. 74ff.
So auch von Bogdandy /Bast /Arndt, Handlungsformen im Unionsrecht, ZaöRV 62 (2002) a.a.O. (Fn. 803), S. 88.
Dazu Bernhardt, Verfassungsprinzipien — Verfassungsgerichtsfunktionen — Verfassungsprozeßrecht im EWG-Vertrag, S. 117; siehe auch Hilf, Die rechtliche Bedeutung des Verfassungsprinzips der parlamentarischen Demokratie für den europäischen Integrationsprozeß, S. 15f; die Offenheit des Gemeinschaftsrechts und seine Prozesshaftigkeit betonen auch Pernice/Mayer, in Grabitz/ Hilf, Art. 220 EGV, Rdnr. 19.
So auch Wichard, in Calliess/Ruffert, Art. 5 EUV, Rdnr. 3; vorsichtiger Stumpf, in Schwarze, Art. 5 EUV, Rdnr. 10; anscheinend ablehnend dagegen Hilf/Pache, in Grabitz/Hilf, Art. E EUV (Maastrichter Fassung), Rdnr. 4.
Beutler, in von der Groeben/Schwarze, Art. 6 EUV, Rdnr. 208ff; Puttler, in Calliess/Ruffert (1999), Art. 6 EUV, Rdnr. 219ff.
Siehe Puttler, a.a.O. (Fn. 833), Rdnr. 227 m.w.N.
Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 16. Februar 1983, BVerfGE 62, 1 [S. 1, 39]; Häberle, Verfassungsinterpretation und Verfassungsgebung, ZfSchweizR 1978, S. 21f; Hesse, Grundzüge des Verfassungsrechts, S. 24ff; vgl. auch die Nachweise bei Peters, Elemente einer Theorie der Verfassung Europas, S. 461 Fn. 398.
Grabitz, Methoden der Verfassungspolitik in der Gemeinschaft, S. 107f, 122ff; Läufer, Die Organe der EG, S. 214f; Bungenberg, Dynamische Integration, EuR 2000, S. 881ff.
Ähnlich Grabitz /Läufer, Das Europäische Parlament, S. 175; Bernhardt, Verfassungsprinzipien — Verfassungsgerichtsfunktionen — Verfassungsprozeßrecht im EWG-Vertrag, S. 117; Jacqué, La pratique des institutions communautaires et le développement de la structure institutionnelle communautaire, S. 405; Nettesheim, Kompetenzen, a.a.O. (Fn. 770), S. 459f.
Dewost spricht etwa von «compétences virtuelles», die der Vertrag enthalte und von denen die Institutionen verantwortlich Gebrauch machen sollten, ders., a.a.O. (Fn. 812), S. 340.
Das gilt etwa für die Zusammenarbeit unter den Organen, die nicht nur das Haushaltsverfahren gemäß Art. 272 EGV prägt, sondern mit der Einführung des Mitentscheidungsverfahrens gemäß Art. 251 EGV auch im Gesetzgebungsverfahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat; zur Pflicht der Organe zu loyaler Zusammenarbeit siehe EuGH, Rs. C-65/93, Parlament gegen Rat, Urteil vom 30. März 1995, Slg. 1995, I-643, Rdnr. 23; EuGH, Rs. 204/86, Griechenland gegen Rat, Urteil vom 27. September 1988, Slg. 1988, 5323, Rdnr. 16.
Siehe Schweitzer /Hummer, Europarecht, Rdnr. 412f.
Vgl. auch von Bogdandy/Bast/Arndt, die lediglich „Kreuzungen“ bekannter Rechtswirkungen für zulässig halten, dies., Handlungsformen im Unionsrecht, ZaöRV 62 (2002) a.a.O. (Fn. 803), S. 89.
Nettesheim, Kompetenzen, S. 433ff.
So auch Bobbert, Interinstitutionelle Vereinbarungen im Europäischen Gemeinschaftsrecht, S. 53; Hummer, Interinstitutionelle Vereinbarungen und „institutionelles Gleichgewicht“, S. 147f.
Beschluss des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission vom 19. April 1995 über die Einzelheiten der Ausübung des Untersuchungsrechts des Europäischen Parlaments, ABl. 1995 L 113 vom 19.5.1995, S. 2; zur Abgrenzung der Handlungsformen der interinstitutionellen Vereinbarung und des Beschlusses siehe oben, S. 146ff.
Demgegenüber ist Art. 272 Abs. 9 Abschnitt 5 EGV nicht in der Lage, diese Vereinbarung als Kompetenzgrundlage zu tragen, wie teilweise vertreten wird, vgl. Bieber, in von der Groeben/Schwarze, Art. 272 EGV, Rdnr. 35; Schroeder, in Streinz, Art. 249 EGV, Rdnr. 27.
Das damals noch offiziell „Gemeinsame Versammlung“ genannte Organ hatte sich ab 1963 entgegen der vertraglichen Bezeichnung als Europäisches Parlament autoproklamiert, Huber, in Streinz, Art. 189 EGV, Rdnr. 1f.
Bobbert, a.a.O. (Fn. 843), S. 51f; Hummer, Interinstitutionelle Vereinbarungen im Europäischen Gemeinschaftsrecht a.a.O. (Fn. 843), S. 147; Kugelmann, in Streinz, Art. 218 EGV, Rdnr. 2.
Bieber, Das Verfahrensrecht von Verfassungsorganen, S. 69; Schwarze, Möglichkeiten und Grenzen interinstitutioneller Vereinbarungen nach Maastricht, EuR Beiheft 2/1995, S. 52.
Bobbert, a.a.O. (Fn. 843), S. 51f.
Bobbert, a.a.O. (Fn. 843), S. 54ff; Hummer, a.a.O. (Fn. 843), S. 147f; Schroeder, in Streinz, Art. 249 EGV, Rdnr. 27.
Vgl. Huber, der in diesem Zusammenhang das Parlament als 1. Kammer bezeichnet, ders., in Streinz, Art. 195 EGV, Rdnr. 21.
Zuletzt Beschluss (1999/468/EG) des Rates vom 28. Juni 1999 zur Festlegung der Modalitäten für die Ausübung der der Kommission übertragenen Durchführungsbefugnisse, ABl. 1999 L 184 vom 17.7.1999, S. 23.
Anders Hummer, a.a.O. (Fn. 843), S. 148.
Anders Bieber, in von der Groeben/Schwarze, Art. 272 EGV, Rdnr. 35; Schroeder, in Streinz, Art. 249 EGV, Rdnr. 27.
Streinz, in Streinz, Art. 7 EGV, Rdnr. 26; Nettesheim, in Grabitz/Hilf, Art. 4 EGV (Maastrichter Fassung), Rdnr. 11; zur internen Organisationsbefugnis schon früh EuGH, Rs. 1/55, Kergall gegen Gemeinsame Versammlung der EGKS, Urteil vom 19. Juli 1955, Slg. 1955/56, 9, S. 25; EuGH, Rs. 46/72, De Graf gegen Kommission, Urteil vom 30. Mai 1973, Slg. 1973, 543, Rdnr. 14; EuGH, Rs. 66/75, Macevicius gegen Parlament, Urteil vom 20. Mai 1976, Slg. 1976, 593, Rdnr. 6/7.
Nettesheim, in Grabitz/Hilf, Art. 4 EGV (Maastrichter Fassung), Rdnr. 40.
EuGH, Rs. C-69/89, Nakajima gegen Rat, Urteil vom 7. Mai 1991, Slg. 1991, I-2069, Rdnr. 49f.
So schon EuGH, a.a.O. (Fn. 860); siehe auch die ausführliche Analyse dieses Urteils in den Schlussanträgen des Generalanwalts van Gerven vom 29. Juni 1993 in EuGH, Rs. C-137/92 P, Kommission gegen BASF, Slg. 1994, I-2555, Rdnr. 54ff sowie das Urteil vom 15. Juni 1994, Kommission gegen BASF ibid., Rdnr. 75f; ebenso EuGH, Rs. C-314/91, Weber gegen Parlament, Urteil vom 23.3.1993, Slg. 1993, I-1093, Rdnr. 9f; EuG, verb. Rs. T-222/99, T-327/99 und T-329/99, Martinez u.a. gegen Parlament, Urteil vom 2. Oktober 2001, Slg. 2001, II-2823, Rdnr. 52f; EuG, Rs. T-17/00, Rothley u.a. gegen Parlament, Urteil vom 26. Februar 2002, Slg. 2002, II-579, Rdnr. 54.
Schwarze, Möglichkeiten und Grenzen interinstitutioneller Vereinbarungen nach Maastricht, EuR Beiheft 2/1995, S. 53.
BVerfGE 2, 143 [S. 161].
Siehe etwa das Diktum des EuGH: „Die Notwendigkeit, die Funktionstüchtigkeit des Entscheidungsorgans sicherzustellen, wohnt jedem institutionellen System inne“, Rs. 5/85, AKZO gegen Kommission, Urteil vom 23. September 1986, Slg. 1986, 2585, Rdnr. 37; EuGH, Rs. 804/79, Kommission gegen Vereinigtes Königreich, Urteil vom 5. Mai 1981, Slg. 1981, 1045, Rdnr. 23; EuGH Rs. 208/80, Lord Bruce of Donington gegen Aspden, Urteil vom 15. September 1981, Slg. 1981, 2205, Rdnr. 15.
Vgl. Romano, Die Rechtsordnung, S. 76f.
Achterberg, Die Rechtsordnung als Rechtsverhältnisordnung, S. 36f.
Siehe aus jüngerer Zeit den Überblick bei Horn, Gewaltenteilige Demokratie, demokratische Gewaltenteilung, AöR 127 (2002), S. 427ff; sowie ders. Horn, Über den Grundsatz der Gewaltenteilung in Deutschland und Europa, JöR n.F. Band 49 (2001), S. 287ff.
Siehe auch EuGH, verb. Rs. 188 bis 190/80, Frankreich, Italien und Vereinigtes Königreich gegen Kommission, Urteil vom 6.7.1982, Slg. 1982, 2545, Rdnr. 4ff.
So auch Starck, Satzungsautonomie und Grundrechte, in Starck, ders., Freiheit und Institutionen, S. 237.
Vgl. auch die Kritik bei Bieber, Das Verfahrensrecht von Verfassungsorganen, S. 41f.
Jacqué, Droit institutionnel de l’Union européenne, Rdnr. 321ff.
So auch Hummer, Interinstitutionelle Vereinbarungen und „institutionelles Gleichgewicht“, S. 152f.
Beschluss des Europäischen Parlaments, des Rats, der Kommission, des Gerichtshofs und des Wirtschafts-und Sozialausschusses vom 16. Januar 1969 ABl. 1969 L 13 vom 16.1.1969, S. 19; der Beschluss stützt sich allgemein auf die Verträge sowie auf Art. 8 des Beschlusses (67/446/EWG) der Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten über die vorläufige Unterbringung bestimmter Organe und Dienststellen der Gemeinschaften vom 8. April 1965, ABl. 1967 Nr. 152 vom 13.7.1967, S. 18.
ABl. 2002 L 197 vom 26.7.2002, S. 53.
Beschluss des Europäischen Parlaments, des Rates, der Kommission, des Gerichtshofes, des Rechnungshofes, des Europäischen Wirtschafts-und Sozialausschusses, des Ausschusses der Regionen und des Bürgerbeauftragten vom 26. Januar 2005 über die Errichtung der Europäischen Verwaltungsakademie, ABl. 2005 L 37 vom 10.2.2005, S. 14.
ABl. 1999 L 136 vom 31.5.1999, S. 20.
ABl. 1999 L 136 vom 31.5.1999, S. 1.
Vgl. Art. 174 der Verordnung (EG, Euratom) Nr. 1605/2002 des Rates vom 25. Juni 2002 über die Haushaltsordnung für den Gesamthaushaltsplan der Europäischen Gemeinschaften, ABl. 2002 L 248 vom 16.9.2002, S. 1.
So auch EuGH, Rs. 244/81, Klöckner-Werke gegen Kommission, Urteil vom 11. Mai 1983, Slg. 1983, 1451, Rdnr. 11.
Vgl. Burmeister, Herkunft, Inhalt und Stellung des institutionellen Gesetzesvorbehalts, S. 30ff m.w.N.; siehe auch NWVerfGH, Urteil vom 9.2.1999, NJW 1999, S. 1243ff; dazu Böckenförde, Organisationsgewalt und Gesetzesvorbehalt, NJW 1999, S. 1235ff; Brinktrine, Organisationsgewalt der Regierung und der Vorbehalt des Gesetzes, Jura 2000, S. 123ff.
EuGH, Rs. 204/88, Griechenland gegen Rat, Urteil vom 27. September 1988, Slg. 1988, 5323, Rdnr. 16; EuGH, Rs. C-65/93, Europäisches Parlament gegen Rat der Europäischen Union, Urteil vom 30. März 1995, Slg. 1995, I-643, Rdnr. 23; zum Prinzip der loyalen Zusammenarbeit unter den Organen ausführlich siehe unten, S. 420ff.
Ebenso Tournepiche, Les accords interinstitutionnels, S. 352; Hölscheidt, Parlamentarische Mitwirkung bei der europäischen Gesetzgebung, KritV 1994, S. 412, der die Inter-Organbeziehungen der Organisationsgewalt zuordnet; Hummer, Interinstitutionelle Vereinbarungen im Europäischen Gemeinschaftsrecht a.a.O. (Fn. 872), S. 153; Bobbert, Interinstitutionelle Vereinbarungen im Europäischen Gemeinschaftsrecht, S. 72ff.
So auch Bobbert, a.a.O. (Fn. 788), S. 73.
EuGH, Rs. 244/81, Klöckner-Werke gegen Kommission, Urteil vom 11. Mai 1983, Slg. 1983, 1451, Rdnr. 11: „Die Form dieser in Artikel 58 vorgesehenen Verständigung zwischen Kommission und Rat ist im einzelnen nicht geregelt. Unter diesen Umständen ist es Sache dieser beiden Organe, ihre Zusammenarbeit einvernehmlich und unter Wahrung der jeweiligen Zuständigkeiten zu gestalten.“
So auch Bobbert, a.a.O. (Fn. 788), S. 75; Schwarze, De Möglichkeiten und Grenzen interinstitutioneller Vereinbarungen nach Maastricht EuR Beiheft 2/1995 a.a.O. (Fn. 862), S. 53; Bieber, in von der Groeben/Schwarze, Art. 272 EGV, Rdnr. 35 a.a.O. (Fn. 845), S. 71 und 192; Hölscheidt, Parlamentarische Mitwirkung bei der europäischen Gesetzgebung, KritV 1994, S. 412; ders. Hölscheidt, in Grabitz/ Hilf, Art. 199 EGV, Rdnr. 1; Tournepiche, Les accords interinstitutionnels, S. 352; Hummer, Interinstitutionelle Vereinbarungen und „institutionelles Gleichgewicht“ a.a.O. (Fn. 907), S. 152f; allgemein von der Pflicht zu loyaler Zusammenarbeit als Rechtsgrundlage interinstitutioneller Vereinbarungen spricht Jacqué, Droit institutionnel de l’Union européenne, S. 183.
ABl. 1999 L 136 vom 31. Mai 1999, S. 1.
Interinstitutionelle Vereinbarung vom 25. Mai 1999 zwischen dem Europäischen Parlament, dem Rat der Europäischen Union und der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über die internen Untersuchungen des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung (OLAF), ABl. 1999 L 136 vom 31.5.1999, S. 15.
ABl. 2001 L 145 vom 31. Mai 2001, S. 43.
Interinstitutionelle Vereinbarung vom 20. November 2002 zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat über den Zugang des Europäischen Parlaments zu sensiblen Informationen des Rates im Bereich der Sicherheits-und Verteidigungspolitik, ABl. 2002 C 298 vom 30.11.2002, S. 1.
Verordnung (EG, Euratom) Nr. 1605/2002 des Rates vom 25. Juni 2002 über die Haushaltsordnung für den Gesamthaushaltsplan der Europäischen Gemeinschaften, ABl. 2002 L 248 vom 16.9.2002, S. 1.
Von Bogdandy /Bast, Die vertikale Kompetenzordnung der Europäischen Union, EuGRZ 2001, S. 443.nr]Siehe oben, S. 209.
Nicht zuletzt ist die Ermächtigung des Art. 193 Abs. 3 EGV von den Organen durch einen gemeinsamen Beschluss ausgefüllt worden, a.a.O. (Fn. 844).
Der Abs. 3 des Art. 161 EGV wurde durch den Vertrag von Nizza eingeführt, vgl. Artikel 2 Nr. 14 des Vertrags von Nizza, ABl. 2001 C 80 vom 10.3.2001, S. 1.
Vgl. Blumann, Caractéristiques générales de la coopération interinstitutionnelle, S. 32f.
EuGH, Rs. 34/86, Rat gegen Parlament, Urteil vom 3. Juli 1986, Slg. 1986, 2155, Rdnr. 50; EuGH, Rs. 204/88, Griechenland gegen Rat, Urteil vom 27. September 1988, Slg. 1988, 5323, Rdnr. 16.
Solche Verordnungen lassen sich empirisch auch nachweisen, vgl. bspw. die Verordnung Nr. 1 (EWG) zur Regelung der Sprachenfrage für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft vom 15. April 1958, ABl. Nr. 17 vom 6.10.1958, S. 385.
EuGH, Rs. 204/86, Griechenland gegen Rat, Urteil vom 27. September 1988, Slg. 1988, 5323, Rdnr. 16; EuGH, Rs. C-65/93, Parlament gegen Rat, Urteil vom 30. März 1995, Slg. 1995, I-643, Rdnr. 23; zum Prinzip loyaler Zusammenarbeit auch unten, S. 420ff.
Schroeder, in Streinz, Art. 249 EGV, Rdnr. 27.
ABl. 2001 C 80 vom 10.3.2001, S. 77.
Dazu auch Hummer, Interinstitutionelle Vereinbarungen und „institutionelles Gleichgewicht“, S. 136ff.
Vgl. die inzwischen aufgehobene Interinstitutionelle Vereinbarung zwischen dem Europäischen Parlament, dem Rat und der Europäischen Kommission vom 16. Juli 1997 über Vorschriften zur Finanzierung der Gemeinsamen Außen-und Sicherheitspolitik, ABl. C 286 vom 22.9.1997, S. 80.
Interinstitutionelle Vereinbarung vom 20. November 2002 zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat über den Zugang des Europäischen Parlaments zu sensiblen Informationen des Rates im Bereich der Sicherheits-und Verteidigungspolitik, ABl. 2002 C 298 vom 30.11.2002, S. 1.
Daher ist die Feststellung von Tournepiche unzutreffend, es handele sich um eine «clarification du statut juridique des accords interinstitutionnels», dies., La clarification du statut juridique des accords interinstitutionnels, Revue trimestrielle de droit européen 38 (2002), S. 209ff; skeptisch wie hier Shaw, The Treaty of Nice, European Public Law, 2001, S. 209.
ABl. 2004 C 370 vom 16.12.2004, S. 1.
Generalanwalt La Pergola spricht in diesem Zusammenhang davon, dass „interinstitutionelle Vereinbarungen eine unverzichtbare Aufgabe als Instrument zur Erstellung des Haushaltsplans, dem für das konkrete Funktionieren des gesamten institutionellen Systems eine unzweifelhafte und herausragende Bedeutung zukommt“, erfüllen, siehe EuGH, Rs. C-41/95, Rat gegen Europäisches Parlament, Schlussanträge vom 14. November 1995, Slg. 1995, I-4411, Rdnr. 21.
Art. III-397 Verfassungsvertrag, ABl. 2004 C 370 vom 16.12.2004, S. 1.
Mayer, Die drei Dimensionen der Europäischen Kompetenzdebatte, ZaöRV 61 (2001), S. 580.
Zu den Abgrenzungsschwierigkeiten Mayer, Die drei Dimensionen der Europäischen Kompetenzdebatte, ZaöRV 61 (2001),a.a.O. (Fn. 915), S. 585.
Zumindest insoweit zu Recht Dauses, Vertragsänderung durch IIV?, EuZW 2004, S. 673.
Siehe die Nachweise in Fn. 860f; allerdings ist stets eine genaue Untersuchung erforderlich, ob wirklich Drittwirkungen entstehen und es sich nicht um rein tatsächliche Reflexe handelt. So liegen in dem von Dauses, Vertragsänderung durch IIV?, EuZW 2004, S. 673 a.a.O. (Fn. 918), angeführten Fall wohl keine Drittwirkungen vor.
Bobbert, a.a.O. (Fn. 788), S. 76f.
Schmidt-Aßmann, Das allgemeine Verwaltungsrecht als Ordnungsidee, S. 210f.
Daher enthält die Interinstitutionelle Vereinbarung über die internen Untersuchungen des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung (OLAF), ABl. 1999 L 136 vom 31.5.1999, S. 15, auch nur eine Verpflichtung der beteiligten Organe, den vereinbarten Standardbeschluss in internes Recht umzusetzen.
Zum Delegationsverbot EuGH, Rs. 149/85, Wybot gegen Faure, Urteil vom 10. Juli 1986, Slg. 1986, 2319, Rdnr. 23.
Verhaltenskodex Europäisches Parlament und Kommission, ABl. 1995 C 89 vom 10.4.1995, S. 69; Vereinbarung zwischen dem Europäischen Parlament und der Kommission über die Modalitäten der Anwendung des Beschlusses 1999/468/EG des Rates vom 28. Juni 1999 zur Festlegung der Modalitäten für die Ausübung der der Kommission übertragenen Durchführungsbefugnisse, ABl. 2000 L 256 vom 10.10.2000, S. 19; Rahmenvereinbarung über die Beziehungen zwischen dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission vom 5. Juli 2000, ABl. 2001 C 121 vom 24.4.2001, S. 122.
Nettesheim, Kompetenzen, S. 460.
Insofern zu Recht Dauses, Vertragsänderung durch IIV?, EuZW 2004, S. 673 a.a.O. (Fn. 918); Rossi sieht aus diesem Grund die sukzessiven Interinstitutionellen Vereinbarungen zur Haushaltsdisziplin als rechtsstaatlich problematisch an. Es bleibt aber unklar, ob er sie deswegen als rechtswidrig ansieht, was in der Konsequenz seiner Argumentation läge, ders. Rossi, Europäisches Parlament und Haushaltsverfassungsrecht, S. 234ff.
EuGH, Rs. 68/86, Vereinigtes Königreich gegen Rat, Urteil vom 23. Februar 1988, Slg. 1988, 855, Rdnr. 38; diese Einschränkung meint offensichtlich auch Pernice, wenn er sagt, die Gemeinsame Erklärung vom 4. Mai 1999 zu den praktischen Modalitäten des neuen Mitentscheidungsverfahrens (Artikel 251 EG-Vertrag), ABl. C 148 vom 28.5.1999, S. 1, setze in Fragen der nachträglichen Berichtigung eines im Mitentscheidungsverfahren erlassenen Rechtsakts keine rechtsverbindlichen Maßstäbe, ders. EuGH, Einigungsmängel im EU-Mitentscheidungsverfahren, EuZW 2004, S. 747.
Vgl. Nr. 12 Abs. 1 der Interinstitutionellen Vereinbarung vom 6. Mai 1999 zwischen dem Europäischen Parlament, dem Rat und der Kommission über die Haushaltsdisziplin und die Verbesserung des Haushaltsverfahrens, ABl. 1999 C 172 vom 18.6.1999, S. 1; sowie schon Nr. 17 der Interinstitutionellen Vereinbarung zwischen dem Europäischen Parlament, dem Rat und der Europäischen Kommission vom 29. Oktober 1993 über die Haushaltsdisziplin und die Verbesserung des Haushaltsverfahrens, ABl. 1993 C 331 vom 7.12.1993, S. 1; und Nr. 15 der Interinstitutionellen Vereinbarung vom 29. Juni 1988 zur Haushaltsdisziplin und zur Verbesserung des Haushaltsverfahrens, ABl. 1988 L 185 vom 15.7.1988, S. 33.
Cammarata, Guerre et paix dans les finances publiques européennes, Affari sociali internazionali 1995, S. 33f; Jouret, L’encadrement financier du budget général, in Régnier-Heldmaier/Jouret/u.a. (Hrsg.), Les Finances de l’Union européenne, S. 108ff.
So betont auch Jouret, das vertragliche Verfahren würde «formellement respectée», ders., L’encadrement financier du budget général, in Régnier-Heldmaier /Jouret /u.a. (Hrsg.), Les Finances de l’Union européenne a.a.O. (Fn. 931), S. 105.
EuGH, a.a.O. (Fn. 928); EuGH, Rs. C-271/94, Parlament gegen Rat, Urteil vom 26. März 1996, Slg. 1996, I-1689, Rdnr. 24; Nettesheim, Kompetenzen, S. 418.
So auch Bobbert, a.a.O. (Fn. 788), S. 57.
Aus diesem Grund kommt Hilf zur Unzulässigkeit kontraktierter Regeln zur Kompetenzabgrenzung, ders., Die rechtliche Bedeutung des Verfassungsprinzips der parlamentarischen Demokratie für den europäischen Integrationsprozeß, EuR 1984, S. 20f.
EuGH, Rs. C-65/93, Europäisches Parlament gegen Rat der Europäischen Union, Urteil vom 30. März 1995, Slg. 1995, I-643, Rdnr. 23; EuGH, Rs. 204/86, Griechenland gegen Rat, Urteil vom 27. September 1988, Slg. 1988, 5323, Rdnr. 16; inzwischen auch von der Regierungskonferenz von Nizza ausdrücklich anerkannt in der Erklärung Nr. 3 zu Artikel 10 des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft, ABl. 2001 C 80 vom 10.3.2001, S. 77.
Dazu Schilling, Bestand und allgemeine Lehren der bürgerschützenden allgemeinen Rechtsgrundsätze des Gemeinschaftsrechts, EuGRZ 2000, S. 19ff und 23f m.w.N; zur Rechtssicherheit auch Simon, Le système juridique communautaire, Rdnr. 295.
In diesem Sinne auch die Erklärung Nr. 3 der Regierungskonferenz während des Europäischen Rats von Nizza am 7. bis 11. Dezember 2000 zu Art. 10 des EG-Vertrags, in der interinstitutionelle Vereinbarungen nur dann für zulässig erklärt werden, wenn sie sich als notwendig erweisen, die Bestimmungen des EG-Vertrags zu erleichtern, ABl. 2001 C 80 vom 10. März 2001, S. 77.
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von Alemann, F. (2006). Zulässigkeit und Grenzen interinstitutioneller Vereinbarungen. In: Die Handlungsform der interinstitutionellen Vereinbarung. Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht, vol 182. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-37711-5_8
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