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Zusammenfassung

Die gemeinsame Reflexion der Mitarbeitenden stellte ein wichtiges Arbeitsmittel im Schulheim dar. In den „Fallbesprechungen“ kamen Heimleiter, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Lehrerin oder Lehrer, die Förderlehrerin, die einweisende Behörde und der Heimpsychologe in regelmässigen Abständen zusammen, um sich über die Entwicklung eines Jugendlichen Gedanken zu machen. Man sprach über den Jugendlichen, sein Umfeld, seine Schwierigkeiten und Stärken und seine Zukunft. Das geschah nicht wertfrei und neutral. Man dachte und tauschte sich miteinander auf dem Hintergrund von subjektiv gefärbten Annahmen („subjektiven Theorien“) und Alltagstheorien aus. Damit sind die alltäglichen, manchmal bewussten, oft nicht bewusst reflektierten Gedanken über Ursachen, Wirkungen oder Zielsetzungen gemeint, die menschliches Verhalten leiten. Im Sinne der kognitiven Psychologie ist es ein „low level thinking“ (Beck, 1999): ein fortwährendes Denken und Schlussfolgern auf tiefem Bewusstseinsstand. In den subjektiven Theorien fanden die persönlichen Erfahrungen der Mitarbeitenden aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Kultur, ihres Alters oder ihres Geschlechts ihren Niederschlag. Persönliche Sympathien oder Antipathien prägten die Bilder, die man von einem Jugendlichen hatte. Die konfliktreiche erzieherische und schulische Arbeit sollte jedoch auch „professionell“ sein. Sozialpädagoginnen, Lehrer oder Sozialarbeiter hatten eine Ausbildung gemacht. Sie hatten sich mit wissenschaftlichen Theorien auseinandergesetzt. Auch wissenschaftlich fundierte Annahmen über das erzieherische und schulische Geschehen flossen in die gemeinsamen Gespräche ein.

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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Crain, F. (2012). Zum Verhältnis von Theorie und Praxis. In: „Ich geh ins Heim und komme als Einstein heraus“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94227-8_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-18442-5

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