Zusammenfassung
Thüringen blickt auf eine vergleichsweise kurze Geschichte als eigenständiges Staatswesen zurück. Erst im Jahre 1920 schlössen sich einige der thüringischen Kleinstaaten (insgesamt sieben) zum Land Thüringen zusammen. 1945 schließlich erfolgte die Vereinigung aller, einschließlich der zu Preußen zählenden thüringischen Gebiete. Doch nur wenige Jahre nach Gründung der DDR, am 25. Juli 1952, wurde das Land Thüringen auf der Grundlage des Gesetzes „Über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe des Landes Thüringen“ wieder aufgelöst und in die drei Bezirke Suhl, Gera und Erfurt gegliedert. Das autokratische und zentralistische DDR-System vertrug sich nicht mit der Idee einer vertikalen Gewaltenteilung, in deren Rahmen Ländern eine eigene, dem Zentralstaat entzogene parlamentarische Gesetzgebungskompetenz zukommt. Im Zuge der Demokratisierung und des Beitritts der DDR zur alten Bundesrepublik erstand schließlich auf der Grundlage des Ländereinführungsgesetzes vom 22. Juli 1990 auch das Land Thüringen wieder neu. Der Länderneugründung vorangegangen waren konsultative Bürgerentscheide über die Landeszugehörigkeit in einzelnen Kreisen. Die Kreise Schmölln und Artern entschieden sich für Thüringen; der Kreistag Altenburg votierte entgegen der Mehrheit der Abstimmenden, die dem Land Sachsen den Vorzug gaben, ebenfalls für die Zugehörigkeit zu Thüringen,1
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Kropp, S., Kaina, V., Ruschke, M. (2012). Der Thüringer Landtag. In: Mielke, S., Reutter, W. (eds) Landesparlamentarismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94073-1_17
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