Zusammenfassung
Bei der Suche nach einer einheitlichen Terminologie, mit der das qualitativ Neue des gegenwärtigen Kapitalismus benannt werden kann, stößt man auf eine immense Pluralität der Beschreibungskategorien, mit denen die Phase nach dem „kurzen Traum immerwährender Prosperität“ (Lutz 1984) bezeichnet werden soll. Hier stehen solche Begrifflichkeiten, die veränderte Rationalisierungslogiken der industriellen Fertigung benennen wie z.B. lean production, neben jenen, die bemüht sind, die Verschiebung dominanter Wirtschaftssektoren wie den Dienstleistungssektor in den Vordergrund der Analyse zu stellen (vgl. Bell 1985; Gartner/Riessmann 1978). Diagnosen wie die eines „Finanzmarktkapitalismus“ (Windolf 2005) oder Shareholder-Value-Kapitalismus, in denen die Entwicklung der Ökonomie und Gesellschaft zentral an das Geschehen auf den globalen Finanzmärkten rückgebunden wird, oder Diagnosen eines „neuen Marktregimes“ (Dörre/Röttger 2003) knüpfen an die Vorstellung an, dass in der „Verschiebung von Marktgrenzen“ (Brinkmann 2003) der deutlichste Kontrast zu früheren Konfigurationen des Kapitalismus liegt. Diese Einschätzung, dass der „Markt“ nunmehr die zentrale Bezugsgröße und auch semantische Bezugsfigur im aktuellen „postfordistischen“ Regime ist, gilt in der gegenwärtigen deutschsprachigen Debatte als äußerst populär.
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Hardering, F. (2011). Die Ökonomie der Unsicherheit. In: Unsicherheiten in Arbeit und Biographie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94048-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94048-9_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18351-0
Online ISBN: 978-3-531-94048-9
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