Zusammenfassung
Es spricht vieles dafür, dass die Zukunft des Krieges eher von Terroristen, Guerillas und irregulären Kämpfern in Bürgerkriegslagen bestimmt sein wird als von Auseinandersetzungen zwischen Streitkräften von Staaten. Dort, wo die politische Macht im Sinne Mao Tse Tungs immer noch aus Gewehrläufen kommt, führen zunehmend irreguläre bewaffnete Formationen asymetrische Kriege gegen die Schwachstellen entwickelter Gesellschaftsordnungen. Religiöser oder politischer Mythos, generalstabsmäßige Planung, üppige Finanzressourcen und Kenntnisse der Anwendung militärischer Gewalt in terroristischer Absicht bilden die Voraussetzungen dieses veränderten Kriegsbildes. Dabei nimmt der bedingungslose Fanatismus irregulärer Kämpfer eine dieses Kriegsbild bestimmende, zentrale Bedeutung ein - eine mentale Waffe in einer Konfrontation, die gerade die Sicherheit offener und demokratischer Gesellschaften herausfordert. Der ursprünglich geografisch begrenzte Charakter des modernen, irregulären Kampfes hat sich unter den Bedingungen der Globalisierung gewandelt. Der Kampf heutiger Terroristen ist nicht mehr eindeutig geografisch verortet, sondern global angelegt. Dabei hat die Irregularität des Terroristen und irregulären Kämpfers auch anthropologische und soziale Voraussetzungen, denn er beansprucht für sich - einen freilich moralisch wie rechtlich höchst zweifelhaften - Raum grenzenloser Freiheit. Es wird zu zeigen sein, dass man diesen neuen Herausforderungen unserer Sicherheit - grundsätzlich und exemplarisch am Falle Afghanistans aufgezeigt - nur mit einer neuen Gesamtstrategie mit Erfolg entgegentreten kann, die militärische, paramilitärische, polizeiliche, politisch-diplomatische, wirtschafts- und finanzpolitische, psychologische und zivile Maßnahmen miteinander effizient verbindet und auf ein gemeinsames Ziel hin ausrichtet.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Vad, E. (2011). Asymmetrischer Krieg als Mittel der Politik. In: Jäger, T., Beckmann, R. (eds) Handbuch Kriegstheorien. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93299-6_49
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93299-6_49
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-17933-9
Online ISBN: 978-3-531-93299-6
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