Zusammenfassung
Die Organisationsforschung geht davon aus, dass mit dem Konzept der losen Kopplung ein grundlegendes Merkmal pädagogischer und sozialer Dienstleistungsorganisationen beschrieben wird (Weick 1976; Meyer/Rowan 1977; Wolff i. E.). Wenn Systemelemente lose gekoppelt sind, dann besteht zwischen ihnen eine wechselseitige Abhängigkeit, die aber insoweit reduziert ist, als dass immer eine gewisse Eigenständigkeit und Identität der einzelnen Elemente gewahrt bleibt. Vergleichsweise wenige formale Kontroll- und Steuerungsmechanismen sind etabliert; ihr Einsatz bedarf besonderer Anstrengungen und Bereitschaften. Lose gekoppelte Systeme werden eher durch ‚weiche‘ Mechanismen koordiniert, die nicht auf die Forcierung von Abhängigkeit, sondern eher auf die Vermeidung gegenseitiger Störung ausgelegt sind.
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Literatur
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Böwer, M., Wolff, S. (2011). Führung in Zeiten enger(er) Kopplung. Über ‚Erfindungen‘ im Management Allgemeiner Sozialer Dienste. In: Göhlich, M., Weber, S., Schiersmann, C., Schröer, A. (eds) Organisation und Führung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93298-9_12
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