Zusammenfassung
Auch Zufälle haben ihre Notwendigkeit: als 1979 in Frankreich Jean-François Lyotard seine wirkmächtige Schrift „Das postmoderne Wissen“ vorlegt, erscheint in Deutschland Michael Ende’s „Unendliche Geschichte“.1 Lyotard verkündet in der Form eines philosophischen Traktats das angebliche Ende der großen Erzählungen: diese müßten aufgegeben werden, weil die Moderne auf keine andere Legitimation mehr zurückgreifen könne als auf das rationale Wissen. Ende hält sich nicht an die Diagnose des Philosophen und beginnt, eine neue und dazu noch „unendliche“ Geschichte zu erzählen. Der Form nach ein Kinderbuch, bezeugt diese die Macht der Vorstellungskraft, ihre Fähigkeit, die Welt mit Sinn zu erfüllen, sie – zum Bösen wie zum Guten – zu gestalten.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Depenheuer, O. (2011). Auf der Suche nach dem erzählten Staat. In: Depenheuer, O. (eds) Erzählungen vom Staat. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92794-7_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18073-1
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