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Einleitung

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Wie wir sterben
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Zusammenfassung

Täglich werden wir durch die modernen Medien mit Tod und Sterben konfrontiert. Ob es sich um fiktive Todesfälle wie in Kinothrillern oder um die Berichterstattung über tatsächliche letale Ereignisse („Schwerer Unfall auf der B4: Vier Jugendliche nach Diskobesuch getötet“; „Mutter erstickt dreijährige Tochter“ usw.) handelt – fast immer sind es gewaltsame Tode, die von Film, Fernsehen, Internet, Printmedien und Rundfunk aufgegriffen werden. Nur als besonders tragisch eingestufte Unfälle und nur besonders grausame Tötungsdelikte sind ein paar Zeitungszeilen oder einige Sekunden Sendezeit wert. Sogar sie geraten schnell in Vergessenheit. Der weitaus größte Teil der Todesfälle aber ist selbst von einer derart kurzlebigen öffentlichen Aufmerksamkeit weit entfernt: Vom seltenen, spektakulären und medientauglichen Tod durch Unglück, Krieg, Mord etc. unterscheidet sich das Sterben der Mehrheit in den entwickelten Industriegesellschaften nicht nur dadurch, dass es durchschnittlich bei Personen fortgeschrittenen Alters ohne Gewalteinwirkung eintritt, sondern auch in der weitgehenden Unbemerktheit durch die Gesellschaft. Wenn aber das nicht-gewaltsame und damit offenbar nicht-telegene, unauffällige Lebensende das ist, was am häufigsten geschieht und dennoch am wenigsten thematisiert wird, so verlangt dieses erstaunliche Ungleichgewicht eine Erklärung: Wie, in welchem Alter, an welchen Orten und unter welchen Umständen wird heutzutage im Vergleich zu vormodernen Epochen normalerweise gestorben, und warum wird darüber so wenig öffentlich gesprochen? Wie haben sich seit damals die Vorstellungen von Tod und Sterben gewandelt, welche Assoziationen und Bilder wurden und werden an diese Topoi geknüpft?

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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Brandes, M. (2011). Einleitung. In: Wie wir sterben. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92697-1_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92697-1_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-17886-8

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