Zusammenfassung
Der Aktionsraum von Personen, d. h. die räumliche Erstreckung und zeitliche Rhythmik ihrer außerhäuslichen Aktivitäten, ändert sich in Abhängigkeit von Alter, Lebensführung, Haushaltssituation oder Interessen. So sind ältere Menschen beispielsweise damit konfrontiert, dass ihre Beweglichkeit abnimmt, das Mobilitätsspektrum eingeschränkt wird. Einkaufsstätten, öffentliche Einrichtungen, Familienangehörige werden schlechter erreichbar, soziale Teilhabe wird erheblich erschwert oder von der Hilfestellung Dritter abhängig. Aktionsraumforschung kann an dieser Stelle dazu beitragen, die Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen – wie etwa alter Menschen – auch in raum-zeitlicher Hinsicht zu ermitteln: wie sind wichtige Standorte erreichbar, wie kann soziale Teilhabe sichergestellt werden? Auf diese Weise können Veränderungen sowohl in der Alltagswelt als auch in der räumlichen Umgebung transparent gemacht und daraus resultierende Anforderungen z. B. an die Infrastruktur- oder Mobiliätspolitik formuliert werden.
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Hesse, M. (2010). Aktionsraum. In: Reutlinger, C., Fritsche, C., Lingg, E. (eds) Raumwissenschaftliche Basics. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92619-3_2
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