Zusammenfassung
Die Vorsitzende des Deutschen Berufsverbands für Soziale Arbeit (DBSH) Hille Gosejacob-Rolf hatte 2005 eine Vision: »In zehn Jahren verfügen wir über einen Berufsstand, der fachkundig, flexibel, kreativ, mutig, selbstbewusst und strategisch die gesellschaftliche Herausforderung annimmt. (…) Unsere Profession weckt ein neues sozialethisches Bewusstsein in Bezug auf die Gestaltung des Sozialen in unserer Gesellschaft. Sie hat die einseitige ökonomische Diskussion gestoppt, da sie inhaltliche Aspekte einer modernen Sozialen Arbeit überzeugend eingebracht hat. (…) Wir bestimmen mit, welche Grundleistungen der Staat garantieren muss, um ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. (…) Gestärkt durch das hohe Ansehen in der Bevölkerung, ›vermarktet‹ sich die Profession selbstbewusst. … Ihr Selbstbewusstsein beruht auf wissenschaftlichem Basiswissen, Intuition, Urteilsfähigkeit, Risikofreudigkeit und Verantwortungsübernahme (…)« (Gosejacob-Rolf 2005, S. 19 f.). Vor dem Hintergrund der jetzigen Situation der Sozialen Arbeit in Deutschland ist zu fragen: Was müsste geschehen, damit diese Vision auch nur annähernd Realität werden könnte? Nach meiner Einsicht müsste es selbstverständlich werden,
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dass Wissenschaft/Disziplin, Ausbildung und Praxis zusammen die Profession Soziale Arbeit bilden und vertreten,
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dass der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH), die Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA), der Fachbereichstag Soziale Arbeit und die Sektion Sozialpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) gemeinsam auf der Grundlage der internationalen Standards verbindliche (Kern-)Curricula für die Soziale Arbeit ausarbeiten und diese für alle Hochschulen in Deutschland verbindlich sind,
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dass die Hochschulen, an denen Soziale Arbeit erforscht und gelehrt wird, aktive Mitglieder der European Association of Schools of Social Work (EASSW) und der International Association of Schools of Social Work (IASSW) sind und dass die Berufsverbände der International Federation of Social Workers (IFSW) angehören.
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Literatur
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Engelke, E. (2010). Wissenschaft als elementarer Bestandteil der Profession Soziale Arbeit. In: Wilken, U., Thole, W. (eds) Kulturen Sozialer Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92599-8_5
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