Zusammenfassung
Die öffentlich-rechtlichen Wirtschafts- und Berufskammern gelten neben den Wirtschaftsund Arbeitgeberverbänden als dritte Säule der organisierten Vertretung von Unternehmerinteressen im deutschen politischen System. Da es sich um öffentliche Körperschaften handelt, denen man qua Gesetz angehört und denen gesetzlich hoheitliche Aufgaben übertragen wurden, weisen die deutschen Wirtschafts- und Berufskammern Besonderheiten auf, die sie wesentlich von den anderen Unternehmerorganisationen unterscheiden, die in dem vorliegenden Band thematisiert werden. Die Kammern operieren im Spannungsfeld zwischen delegierten öffentlichen Aufgaben und unternehmerischer Interessenvertretung. Sie definieren z. B. berufliche Bildungsstandards, organisieren Prüfungen, stellen Zeugnisse aus, erstellen Fachgutachten und entscheiden über Berufszulassungen und deren Entzug. Zugleich vertreten sie die unternehmerischen Interessen ihrer Pflichtmitglieder, strukturieren die interne Interessenvermittlung und bieten ihren Mitgliedern Dienstleistungen an. Es handelt sich um Organisationen in „halbamtlicher Zwitterstellung“ (Sebaldt/Straßner 2004: 219).
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Literatur
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Groser, M., Sack, D., Schroeder, W. (2010). Die Industrie- und Handelskammern im politischen System Deutschlands. In: Schroeder, W., Weßels, B. (eds) Handbuch Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92452-6_4
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