Zusammenfassung
Wer so das Stichwort Migration umspielt, schreibt keine typische Migrationsliteratur. Es ist der Auftakt zu einer Kleinen instabilen Ortskunde, und in ersten Umrissen zeichnet sich bereits in diesen wenigen Sätzen eine regionale Sprachlandschaft ab, aus der das ‚Fremdwort’ Migros herausragt. Migration und Migros – die Verneinung deutet listig darauf hin – haben doch einiges miteinander zu tun. Nicht nur stehen sie im Duden direkt untereinander (Duden 2006: 687), auch semantisch decken sie beide, zumindest ihrem Ursprung nach, ein ähnliches Feld ab, ein Feld der Wanderung, der Zirkulation, des Austauschs, Verteilens, Verhandelns. Der Neologismus Migros, dies als Erklärung für Ortsunkundige, ist der Firmenname des größten schweizerischen Detailhändlers. 1925 von Gottlieb Duttweiler gegründet, sollte im Unternehmen Migros das Prinzip des Großverteilers mit dem Detailhandel verbunden werden. Dies kommt im Firmennamen Migros zum Ausdruck, der sich aus den französischen Elementen ‚demi’ und ‚en gros’ zusammensetzt. In der Frühphase der Migros – und das ist in diesem Zusammenhang von Interesse – wurden die Lebensmittel ausschließlich über Verkaufswagen, die in den verschiedenen Quartieren, Ortschaften und Dörfern zirkulierten, an die Kunden gebracht.
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Literatur
Primärliteratur
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Baumberger, C. (2010). Literaturen der Transmigration: Zsuzsanna Gahse. In: Drews-Sylla, G., Dütschke, E., Leontiy, H., Polledri, E. (eds) Konstruierte Normalitäten – normale Abweichungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92429-8_11
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