Zusammenfassung
Die im Jahr 1919 mit der ersten Stuttgarter Waldorfschule von Rudolf Steiner begründete Waldorfpädagogik hat sich in den vergangenen neunzig Jahren mit 213 Schulen in Deutschland und knapp 1.000 Schulen weltweit – hinzu kommen Kindergärten und heilpädagogische Einrichtungen – zu einem der vergleichsweise meist verbreiteten Reformschulmodelle entwickelt. Trotz dieses in der Schulpraxis sichtbaren Erfolges ist die erziehungswissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Waldorfpädagogik bisher nur sehr rudimentär erfolgt. Das Verhältnis von Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft zeichnete sich bisher eher durch den Mangel an ernsthafter Auseinandersetzung aus. Dies hat sich in den letzten Jahren zu ändern begonnen und auch die hier vorliegende Veröffentlichung versucht, den wissenschaftlichen Dialog im Kontext der Waldorfpädagogik zu befördern. Trotzdem bleibt zu fragen, woran es lag, dass eine in der Praxis erfolgreiche Pädagogik in der erziehungswissenschaftlichen Diskussion über Jahrzehnte kaum wahrgenommen worden ist.
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Schieren, J. (2010). Die goethesche Bewusstseinshaltung der Waldorfpädagogik. In: Paschen, H. (eds) Erziehungswissenschaftliche Zugänge zur Waldorfpädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92362-8_9
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