Zusammenfassung
Als selbstverständlicher Ausdruck kommt Generation schon bei den Klassikern unseres Fachs immer dann vor, wenn es um die Aufrechterhaltung und Weitergabe sozialer Formen und gesellschaftlicher Zusammenhänge im Laufe der Zeit geht. Bei Max Weber, wenn die Reproduktion sozialer Ungleichheit durch „Erbanfälle“ in den Blick kommt, bei Emile Durkheim, wenn Erziehung als planmäßige Sozialisation der jungen Generation beschrieben, oder bei Georg Simmel, wenn der Zeugungszusammenhang der aufeinander folgenden Generationen hervorgehoben wird. Allerdings ist dieser selbstverständlich verwendete Ausdruck trotz Mannheims klassischer Einlassungen von 1928 bis heute kein eingeführter Begriff in der Soziologie. Dem Generationsansatz wird zwar gerne ein hohes Potential an öffentlicher Deutung zuerkannt, dem aber sofort die großen Schwierigkeiten in der begrifflichen Begründung und der methodischen Befestigung entgegengehalten werden (etwa Kohli 2007). Verführung und Enttäuschung liegen offenbar nahe beieinander. Der Preis für die Äffentlichkeitswirksamkeit ist die Infragestellung des Erklärungsanspruchs.
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Bude, H. (2010). Soziologie der Generationen. In: Kneer, G., Schroer, M. (eds) Handbuch Spezielle Soziologien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92027-6_24
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