Zusammenfassung
Die Auffassungen und Bewertungen vom Alter(n) sind in den vergangenen Jahrhunderten äußerst unterschiedlich ausgefallen. Während Aristoteles das Alter als den „Abend des Lebens“ mit vor allem körperlichem Verfall beurteilte, interpretierte Cicero das Alter als etwas Positives und wird gerne als Verfechter des „gereiften Alters“ zitiert (Rosenmayr 1979: 288). Zwischen diesen beiden Polen bewegen sich noch bis in die jüngere Vergangenheit die Auffassungen vom Alter(n). Mit der nachhaltigen Umgestaltung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse und den stark an körperlicher Arbeit und Jugendlichkeit geprägten Wertvorstellungen wurde das Alter(n) im Zuge der Neuzeit verstärkt als defizitär wahrgenommen. Diese Auffassungen behielten noch bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Oberhand. Auch die Wissenschaft hat das Alter(n) lange Zeit kontrovers diskutiert und tut es noch (Schulze 1998). Dank jüngerer Erkenntnisse der Kultur-/Gerontologie und Geragogik zeigt sich, dass jenseits aller Aufgeregtheiten und überzogenen Szenarien sich mehr und mehr ein weltoffenes und positives Altersbild durchsetzt. Alter(n) ist individuell und daher vielfältig und kaum auf ein Modell hin zu reduzieren.
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Gehrke, B. (2009). Perspektiven und Möglichkeiten der Medienkompetenzförderung im höheren Lebensalter. In: Schorb, B., Hartung, A., Reißmann, W. (eds) Medien und höheres Lebensalter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91900-3_25
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