Zusammenfassung
Die Situation der Ülkücü-Bewegung als eine ultranationalistische Gruppierung erscheint sehr paradox. Wie andere Ultranationalisten verherrlichen die Ülkücüs die eigene Nation und den eigenen Staat. Daher muss die Ülkücü-Politik dem türkischen Nationalstaat eine verstärkte Aufmerksamkeit entgegenbringen. Obwohl die meisten Ülkücüs in Deutschland leben wollen, ist Deutschland nicht das erste Ziel oder der erste Raum für ihre Politik. Sie leben in einem Territorium, das aus ihrer politischen Perspektive wesentlich unwichtiger ist. Anders gesagt ist das Zentrum ihrer politischen Weltanschauung ein anderes Territorium als das, in dem sie leben. Obwohl sich auch andere türkische politische Organisationen in Deutschland zur Türkei hinwenden, befinden sich die Ülkücüs in einer besonderen Situation: Für andere Ideologien wie den Sozialismus, den Liberalismus und sogar dem Islamismus gibt es keine ontologischen oder wesentlichen Hindernisse, um ihre politische Zielrichtung nach Deutschland hin zu orientieren. Die Ultranationalisten hingegen müssen bereits aufgrund ihrer Definition ein bestimmtes nationalstaatliches Territorium als ihren Raum idealisieren und sich selbst gleichwohl in anderen nationalstaatlichen Territorien als Fremde fühlen.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Arslan, E. (2009). Türkische Migranten in Deutschland. In: Der Mythos der Nation im Transnationalen Raum. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91867-9_2
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