Zusammenfassung
Die Einbettung der Altenbildung in den Entgrenzungsdiskurs (J. Kade, 1997a) lässt diese auf erweiterter Ebene diskutierbar werden. Die Einnahme einer den Blick öffnenden Theorieperspektive erlaubt die Überwindung der aufgedeckten Enge der Dichotomien. Ausgangspunkt für die Betrachtung der Altenbildung stellt damit die „gesellschaftstheoretische Neubestimmung der Erwachsenenbildung“ (Seitter, 2003, S. 17) dar, die von J. Kade seit 1989 mit dem Entgrenzungsdiskurs beschrieben wird (J. Kade, 1989c, 1997a; Lüders et al., 1995). Der Begriff der Entgrenzung oder Universalisierung ist als Folge der Arbeiten Kades zu pluralen Vermittlungs- und Aneignungsverhältnissen zu betrachten und nimmt ihren Ursprung in der Zeitdiagnose der „reflexiven Modernisierung“ (Beck, Giddens & Lash, 1996). Kade beobachtet eine Universalisierung und Entgrenzung des Pädagogischen auf drei Ebenen: die institutionelle Entgrenzung als zunehmende Loslösung von typisch pädagogischen Institutionen und Räumen, die normative Entgrenzung im Sinne des Entstehens neuer Mischungsverhältnisse von pädagogisch-strukturierter und nicht-pädagogisch-strukturierter Aneignung, aufgrund derer es in der Erwachsenenbildung kaum noch möglich ist, gesellschaftliche Lern- und Bildungsverhältnisse von pädagogischen zu unterscheiden und schließlich die Entgrenzung der individuellen Aneignung selbst, die zunehmend die von der Erwachsenenbildung angenommene Grenze hin zur Lebenswelt und Biographie unterläuft (vgl. J. Kade, 1997a).
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Himmelsbach, I. (2009). Formen des Pädagogischen. In: Altern zwischen Kompetenz und Defizit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91614-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91614-9_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-91614-9
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