Wenn man Entscheidungsprozesse nicht teilnehmend beobachten, aber auch aus ex post-Darstellungen der Entscheider nicht zuverlässig rekonstruieren kann, so läßt sich doch die Strukturierung einer Entscheidung in einer gegebenen Situation nachvollziehen. Es geht darum festzustellen, was überhaupt möglich war, welche organisatorischen Optionen für Lösungen eines Problems vorhanden und welche Deutung des Problems durch den institutionellen Wissenshaushalt, das gültige Wertsystem, die „Leitidee“ und individuelle Präferenzen vorgegeben waren. Organisations- und Deutungsressourcen bilden zusammen mit programmatischen Selbstbindungen ein eigenes Ordnungssystem, das der „Wirklichkeit“ und der darauf folgenden Praxis der Entscheidung seine Struktur aufprägt, ohne sie endgültig zu determinieren.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Gomolla, M., Radtke, FO. (2009). Das Entscheidungsverhalten. In: Institutionelle Diskriminierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91577-7_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91577-7_7
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Print ISBN: 978-3-531-16642-1
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