In die Schule kommen und Schulkind werden bedeutet eine Vielzahl institutioneller Regelungen, impliziter und expliziter Art, lernen zu müssen. Kinder werden zu Schülern und Schülerinnen, indem sie schulische Arbeitsweisen kennen und flexibel, d. h. in Abhängigkeit von Personen und Situationen anwenden lernen. Kinder als schulische Akteure lernen, ihr Handeln am Rahmen der Institution Schule, ihrer Regeln, Normen und Rechte auszurichten. Auch die unterschiedlichen Handlungs- und Leistungserwartungen müssen durchschaut werden. Ihr schulisches Handeln ist damit kein freies Handeln, sondern ein auf die schulische Ordnung abgestimmtes. Die schulische Ordnung besteht in diesem Sinne aus jenen Regelungen und Hierarchien, die festlegen, wie in der Schule gehandelt werden soll. Fend (vgl. Fend 2006, 152) spricht aus diesem Grund von institutionellen Akteuren.
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de Boer, H. (2009). Peersein und Schülersein – ein Prozess des Ausbalancierens. In: de Boer, H., Deckert-Peaceman, H. (eds) Kinder in der Schule. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91551-7_7
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