Auszug
Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie eine geschlechtssensible Pädagogik und Didaktik konzipiert sein muss, soll sie Schüler/innen und/oder Studierende erreichen. Erreichen meint, diese anzustiften, sich selbst mit der eigenen Geschlechtlichkeit und die Geschlechterverhältnisse in den Blick zu nehmen. Zentral sind dabei die Lehrenden, egal in welchem schulischen oder universitären Kontext sie arbeiten. Sie sind immer selbst Modelle und der Unterricht ist eine Praxis, in der und durch die gelernt wird. Angelpunkt einer geschlechtssensiblen Pädagogik ist folglich immer das eigene Selbst der Lehrperson, das jeweils eigene Wissen, die eigene Bewusstheit um Geschlecht, was und wie dabei „gelernt“ wurde und wird, die eigenen Einstellungen und Erklärungsmuster sowie das konkrete Handeln. Daher geht es indirekt immer (auch) um die Frage, wie (zukünftige) Lehrer/innen angeregt werden könn(t)en, sich mit Geschlechter- und Gleichstellungsfragen auseinander zu setzen.
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Paseka, A. (2009). Geschlecht lernen rekonstruieren — dekonstruieren — konstruieren. Einige Anregungen für eine geschlechtssensible Pädagogik und Didaktik. In: Schweiger, T., Hascher, T. (eds) Geschlecht, Bildung und Kunst. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91332-2_2
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