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Auszug

In der Soziologie bestand seit ihren Anfä2ngen trotz aller Gegensätze Einigkeit darüber, dass moderne Gesellschaften mit einer Auflösung traditionaler Bindungen konfrontiert sind. Dies betrifft zum einen die ehemalige Kohäsion gesellschaftlicher Funktionsbereiche unter dem Zugriff der Religion, die sich in eine funktionale Differenzierung von eigensinnig operierenden Teilsystemen modifiziert hat (Schimank 2000). Dies betrifft aber auch das für die Soziologie zentrale Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft, das sich im Rahmen der Moderne als Individualisierungsprozess darstellt (Schroer 2001). So merkt etwa bereits Georg Simmel (1900/1989) als einer der Mitbegründer der Soziologie an, dass die Individuen durch eine gegenüber religiös-normativen Verpflichtungen autonomisierte Geldwirtschaft zwar einerseits den der Geldwirtschaft verdinglichenden Momenten unterworfen werden, andererseits jedoch durch die Geldwirtschaft gegenüber konkreten Sozial- und Wirtschaftsbeziehungen unabhängiger werden. Für Ulrich Beck (1986), der auf einen mehrere hundert Jahre andauernden Individualisierungsprozess zurückschauen kann, wird das Individuum schließlich zunehmend aus einer verbindlichen Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen (Familie, Milieu, Schicht) freigesetzt. Damit werden für den Einzelnen vormals sozial präjudizierte Lebensläufe kontingent und der planerischen Selbstaktivität überant-wortet (Hitzler/Honer 1994).

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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2007). Einleitung. In: Erkenntniskritische Sozialisationstheorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90553-2_1

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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