Auszug
Der allgemein gehaltene Titel von Hartmut Essers opus magnum Soziologie formuliert einen Anspruch und sieben voluminöse Bände bekräftigen ihn: Hier arbeitet jemand an einer fachuniversalen, einheitlichen Theorie. Esser schätzt den multiparadigmatischen Zustand der soziologischen Theorie sehr kritisch ein. Eine Vielzahl von Ansätzen steht unabgeklärt nebeneinander und es ist schwierig, sich in dieser Vielfalt ohne Willkür zu orientieren. Er wendet sich gegen die Selbstgenügsamkeit der verschiedenen Schulen und Richtungen, die sich gegeneinander abschotten und dadurch ihre jeweiligen Einseitigkeiten nicht zur Kenntnis nehmen. Esser glaubt an die Einheit der Soziologie - gar als zukünftige Existenzbedingung dieses Fachs (vgl. Schimank/Kron/Greshoff 2002, S. 352 f). Mit dem vorliegenden Werk möchte er dem Ziel näher kommen, die verschiedenen Richtungen der Soziologie zu überwinden und ein Fundament für die ganze Disziplin zu legen.
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Literatur
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Schwinn, T. (2006). Der Nutzen der Akteure und die Werte der Systeme. In: Greshoff, R., Schimank, U. (eds) Integrative Sozialtheorie? Esser — Luhmann — Weber. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90259-3_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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