Auszug
Befunde der pädagogischen Geschlechterforschung der letzten Jahre zeigen, dass Schülerinnen und Schüler teils ausgeprägte Differenzen in selbstbezogenen Kognitionen aufweisen. Auch ihre Eltern und Lehrkräfte unterscheiden in ihren zukunftsbezogenen Überzeugungen deutlich zwischen weiblichen und männlichen Lernenden. Zu solchen Erwartungskonstrukten zählen die Erfolgszuversicht hinsichtlich der Leistungsfähigkeit, das allgemein-schulische und domänenspezifische Selbstvertrauen bzw. das Fähigkeitsselbstkonzept sowie das Bild von der eigenen Begabung. Mit diesen gleichzustellende erwartungsnahe bzw. formende mentale Konzepte sind geschlechtsdifferente Stereotypen, Vorurteile und Kausalattribuierungen des Lernerfolgs sowie das Selbstwertgefühl (Ludwig 1991).
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Ludwig, P.H. et al. (2006). Erwartungen in himmelblau und rosarot: Erklärung für Geschlechterdifferenzen im lebenslangen Lernen. In: Fatke, R., Merkens, H. (eds) Bildung über die Lebenszeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90208-1_18
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