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Kinder online: Nutzungsdaten, Webangebote, Entwicklungstrends

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Wie entdecken Kinder das Internet?

Part of the book series: DJI Kinder ((DJIK))

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Zusammenfassung

Kinder frühzeitig mit dem Internet vertraut zu machen, ist heute eine der bildungspolitischen und medienpädagogischen Devisen, die darauf zielen, Kinder auf ein Leben in der Wissens- und Informationsgesellschaft vorzubereiten. Im Vorgriff auf die Veralltäglichung des Internets im Privatbereich einerseits und auf die Entwicklung der Europäischen Union zum wissensbasierten Wirtschaftsraum andererseits, werden insbesondere die gesellschaftlichen Folgen ungleicher Zugangschancen zu Informationstechnologien antizipiert und in ihren Konsequenzen für die Entwicklung des Informationsverhaltens von Kindern diskutiert.

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Literatur

  1. In allen bevölkerungsstatistischen Erhebungen sind Personen ab 14 Jahren einbezogen, die Daten zur Gruppe der Jugendlichen können dann Sonderauswertungen unterzogen werden. Zur Internetnutzung vgl. z.B. Groebel/Gehrke 2003; van Eimeren 2003. Darüber hinaus werden Projekte in unterschiedlichen Kontexten der Forschungsförderung durchgeführt, z.B. im Rahmen von „Jugend ans Netz“ vom Kompetenzzentrum Informelle Bildung KIB, Bielefeld (Otto/Kutscher/Cleppien 2003 und Otto u.a. 2004) oder der DFG, wie das Projekt „Jugendsozialisation und Medien: Zur Entwicklungsfunktionalität der Medienaneignung im Jugendalter am Beispiel Hörfunk, Musikfernsehen und Internet“ (vgl. Hoffmann/Mönch 2003). Weitere Projekte befassen sich mit dem eLearning (z.B. Tippelt 2004) oder der jugendkulturellen Bedeutung des Internet (Vogelgesang 1994). Die,Jugenddefinition“ von Medien-und Jugendforschung ist allerdings recht unterschiedlich: So wurden in der Studie, JIM — Jugend, Information, (Multi-)Media“ 12- bis 19-Jährige befragt (Medienpädagogischer Forschungsverbund 2003), während z.B. in der Shell-Studie und im D_JIJugendsurvey — das Ende der Jugendphase derzeit bei 29 Jahren liegt.

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  2. Zu nennen sind hier vor allem folgende Untersuchungen: „Naue und alte Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen“ (Krotz/Hasebrink/Lindemann u.a. 1999), entstanden im Umfeld des EU-Projektes „Children and Their Changing Media Environment“ (vgl. Livingstone/Bovill 2001) sowie „Nutzung fernsehkonvergenter Internetangebote durch Kinder und Jugendliche“, durchgeführt vom JFF — Tnstitut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (vgl. Wagner 2002). Nach wie vor wird die Bearbeitung der Thematik „Kinder im Internet“ an Diplomanden (z.B. Gehle 1998) oder Doktoranden (z.B. Seil) 2004) delegiert. Zu den Forschungsberichten vgl. auch „Aasnotierte Literatur“ http://www.dji.de/www-kinderseiten/default.htm.

  3. Die Studie „KIM — Kinder und Medien“ gibt es seit 1999, im Jahr 2003 wurde sie zum vierten Mal durchgeführt. Grundlage der Daten 2003 ist eine repräsentative Stichprobe von 1.201 Kindern, die aus der Grundgesamtheit der ca. 7 Millionen deutschsprachigen Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren in Deutschland gezogen wurde. Die Kinder wurden mündlich-persönlich, und deren „Haupterzieher“, in der Regel die Mütter, schriftlich befragt (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2003, S. 3f.).

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  4. Bei einer Grundgesamtheit von 9,54 Millionen deutschsprachiger Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren wurde in der Studie „Trend Tracking Kids, Kids 2003“ eine repräsentative Stichprobe von 1.173 Kindern, mittels eines teilstrukturierten Fragebogens, zu Hause befragt (iconkids & youth 2003, S. 1).

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  5. Keine geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Internetzugang finden sich in der Untersuchung „Kinder, Internet und Computer 2002“, genannt KIC-Studie 2002 (vgl. Institut für Jugendforschung 2002, S. 16), Unterschiede von zehn Prozentpunkten zwischen Mädchen und Jungen dagegen in der Trend-Tracking-Studie Kids 2003 (vgl. iconkids & youth 2003, S. 12) und von 5 Prozentpunkten in der KidsVerbraucherAnalyse 2003 (vgl. Egmont Ehapa Verlag 2003, S. 69). In der KIM-Studie 2003 wird auf der Basis von PC-Nutzern ein überproportionaler Anstieg der Internetnutzung der Mädchen gegenüber dem Jahr 2002 festgehalten (Zuwachs von elf Prozentpunkten gegenüber fünf bei den Jungen), deren Nutzerquote mit 62% nun leicht über der der Jungen (58%) liegt.

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  6. Diese Einteilung erinnert an die Fernsehforschung, dort allerdings sind immer 25% der Gesamtpopulation „Wenigseher“ und 25% „Vielseher“, da diese definitionsgemäß mit dem unteren bzw. oberen Quartil der Sehdauer zusammenfallen (vgl. Vollbrecht 2001, S. 185).

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  7. Es ist davon auszugehen, dass das aufgewandte Zeitbudget in Zukunft ansteigen wird und sich diese möglicherweise geschlechtsspezifisch, d.h. mit einer geringeren Nutzungsdauer der Mädchen, ausdifferenziert (Cornelißen/Blanke 2004, in Druck).

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  8. Der Studie „Lehrer/-innen und Medien 2003 — Nutzung, Einstellungen, Perspektiven“ liegt eine repräsentative Stichprobe von Lehrkräften an allgemein bildenden Schulen in Deutschland zu Grunde. 2.002 Lehrer/-innen, quotiert nach Bundesländern und Schultypen, wurden per Telefon zwischen November 2002 und Januar 2003 interviewt (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2003a, S. 1 ).

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  9. Auf der Datenbank der Stiftung Digitale Chancen sind für die Zielgruppe der „Kinder und Jugendlichen“ inzwischen 1.044 Jugendeinrichtungen registriert, die Internetnutzung anbieten. 98% von ihnen sind gemeinnützig, in kirchlicher, staatlicher, kommunaler oder freier Trägerschaft. Darüber hinaus sind 1.990 öffentliche Bibliotheken erfasst, die Internetzugang bereit stellen. Von den 1.122 Internetcafés sind 39% nicht kommerziell und deshalb durchaus auch als Angebot für Kinder und Jugendliche zu werten. Von den übrigen rund 3.000 Einrichtungen sind ca. 68% nicht kommerziell (z.B. Volkshochschulen, Arbeitsämter, Bürgerzentren); sie wenden sich jedoch nicht explizit an die Zielgruppe Kinder und Jugendliche. Stand: 10. März 2004. (Quelle: Stiftung Digitale Chancen: Datenbank „Internet Zugangs- und Lernorte“ sowie persönliche Auskünfte. http://www.digitale-chancen.de).

  10. In der KIM-Studie wurden auch die Mütter der Kinder befragt. Unter der Bedingung einer Nutzungsfrequenz von „mindestens einmal pro Woche“ gaben 17% der Mütter an, dass sie gemeinsam mit ihrem Kind im Internet surfen, aber 18% erklärten auch, dass ihr Kind dies alleine tut (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2003, S. 56). Vor dem Hintergrund der öffentlichen Debatte um den Kinder-und Jugendschutz und der Besonderheit des Mediums Internet stellt sich die Frage nach der (pädagogischen) Beaufsichtigung der Kinder. Die Studie „Internet 2002: Deutschland und die digitale Welt“ ergab zu diesem Themenbereich, dass nur in einem Viertel der Haushalte, in denen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren leben, die Internetnutzung kontrolliert wird. Die eingesetzten Kontrollmaßnahmen sind: Erlaubnis einholen 44%, Filtersoftware 36%, Beobachtung 36%, zeitliche Limitierung 26%. Unterschiede beim Einsatz von Kontrollmaßnahmen wurden innerhalb verschiedener Bildungsniveaus und nach dem Wohnort der Befragten festgestellt. „Etwas höher ist der Anteil der Haushalte, in denen Kontrollmaßnahmen eingesetzt werden, in der Gruppe der Befragten mit Hauptschulabschluss (29,2%) und mit Hochschulabschluss (31,7/0). Besonders deutlich wird das Gefälle zwischen Stadt und Land. Von den Befragten, die eher städtisch bzw. in der Stadt wohnen, sagt jeder Fünfte, dass die lnternetnutzung der Minderjährigen im Haushalt kontrolliert wird, von den Befragten, die eher kindlich bzw. auf dem Land wohnen, ist es hingegen jeder Dritte.“ (Grocbel/Gehrke 2003, S. 136 )

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  11. Für die von AOL bei Emnid (2002) in Auftrag gegebene Studie „Kinder im Umgang mit den Neuen Medien“ wurden rund 500 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren und genauso viele Elternteile in Deutschland befragt (vgl. AOL 2002, o.S., http://www.aol-deutschland.de).

  12. In der Studie sind die empirischen Ergebnisse für die Sekundarstufen I und II leider nicht getrennt ausgewiesen. Es werden deshalb nur die notwendigsten Rahmendaten als Vergleichsmaßstab für die Ausstattung der Grundschulen referiert, da die Schuldaten als Rahmenbedingung für den potentiellen Internetzugang von Kindern in Schulen weit über die hier relevante Altersgruppe hinausreichen. Basis der Bestandsaufnahme ist nicht die Anzahl der Schulen, wie sie vom Statistischen Bundesamt ausgewiesen wird, da dessen Statistik aufgrund der Gliederung nach Schulformen Mehrfachnennungen enthält. Grundlage sind die Angaben der Länder über die Anzahl der Schulen in den einzelnen Kategorien nach dem Kriterium „organisatorische Einheiten“. Die Datenbasis ist folglich erheblich geringer als in den Grund-und Strukturdaten der amtlichen Statistik. Die referierten Daten wurden zwischen September 2002 und Juli 2003 über die zuständigen Ministerien erhoben. Die verschiedenen Fragenkomplexe wurden von einer wechselnden Anzahl der Länder beantwortet, auf die Darstellung der variierenden Grundgesamtheiten wird hier jedoch verzichtet (vgl. Bundesministerium für Bildung und I’orschung 2003, S. 5 f.).

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  13. Die Initiativen und finanziellen Aufwendungen von Bund, Ländern und Sponsoren zur Medienausstattung an den Schulen wurden von der AG 3 „Bildung und Qualifikation“ der Initiative D21 gegliedert nach Bundesländern zusammengestellt. Der „Sponsoring-Bilanz der D21-Unternehmen im Jahr 2001“ ist z.B. zu entnehmen, dass im entsprechenden Jahr allein Microsoft Deutschland Ressourcen im Wert von knapp 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat (vgl. Initiative D21 2002 ).

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  14. In den Sekundarstufen I und II ergibt sich für den häufigen/gelegentlichen Einsatz des Internets diese Rangfolge der Unterrichtsfächer: 74% Informatik, 72% Naturwissenschaften, 72% Arbeitsgemeinschaften, 67% Gesellschaftswissenschaften, 66% Deutsch, 60% Fremdsprachen, 57% Arbeitslehre, Wirtschaft, Technik, 55% Mathematik, 43% Kunst/Musik, 37% Religion/Ethik, 27% Sachunterricht (vgl. Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft 2003, S. 48 f.).

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  15. Die Erhebung wurde von Februar bis April 2002 von Infratest Sozialforschung München im Auftrag des Deutschen Jugendinstituts München in 14 Bundesländern durchgeführt. Insgesamt wurden ca. 5.200 Schulleiter/-innen des allgemein bildenden Schulsystems, darunter 2.500 Grundschulleiter/-innen, zu ihren sozialen Netzwerken bzw. Kooperationsbeziehungen befragt. Die Daten zur Verbreitung des Internets wurden uns freundlicherweise vom Projekt „Schule und soziale Netzwerke“ zur weiteren Auswertung überlassen; diese wurde von Johann de Rijke (2004) im Auftrag des DJI-Projektes „Wie entdecken Kinder das Internet?“ durchgeführt.

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  16. Der Indikator wurde auf Grundlage der Kategorien Nutzung des Internets „mit Lehreranleitung“ (1), „ohne Lehreranleitung“ (2), „Einsatz im Unterricht“ (3), „für die Projektarbeit“ (4), „Sonstiges“ (5) gebildet. Als Antwortmöglichkeit war jeweils „häufig“, „selten“, „gar nicht“ vorgegeben. Hatte eine Schulleitung in keiner der fünf Kategorien „häufig“ angegeben, so wurde die Grundschule den Selten-bzw. Nichtnutzern zugeordnet, hatte er oder sie in mindestens einer Kategorie „häufig“ angegeben, dann wurde die Grundschule den Häufig-bzw. Vielnutzern zugerechnet (de Rijke 2004).

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  17. Im vorangegangenen Projekt „Internet — außerschulische Lernangebote für Kinder und Jugendliche“ (1999–2000), das am Deutschen Jugendinstitut München durchgeführt und vom BMBF finanziert wurde, entstand eine Datenbank, in der Kinderwebangebote erfasst und medienpädagogisch bewertet werden (vgl. Datenbank „Websites für Kinder“, http://www.dji.de/www-kinderseiten/default.htm). Die Datenbank wird unter Bearbeitung von Petra Best (DJI) fortgeführt.

  18. Unter dem Titel „Alles wird wieder gut“ schildern Birgit Bachmann und Stefan R. Müller (2002), die Betreiber der Suchmaschine „Die Blinde Kuh“, mit welchen Risiken und Schwierigkeiten ein unabhängiges, nicht-kommerzielles Internetangebot für Kinder in einer sich verändernden Internetwirtschaft zu kämpfen hat. Die Suchmaschine „Blinde Kuh“, eine der wohl am häufigsten zitierten und vor allem verlinkten Kinderwebsites in Deutschland, bekam Finanzierungsprobleme: „Bei einer normalen Homepage holt man sich dann bei einem Provider ein Service-Paket und darin sind auch die Kosten des so genannten Traffics enthalten. Aber, das Problem ist, was ist eigentlich, wenn eine Homepage erfolgreich ist, also zig Tausend Besuchern pro Tag Webseiten ausliefern soll? Dann kostet ein solches Paket schon schnell recht viel Geld, im Falle der Blinden Kuh waren das im Jahr 2002 monatlich um die 3000 Eu-ro. (Die Zugriffe allein im Monat November lagen bei über 4 Millionen, damit kam die Blinde Kuh an ein monatliches Transfervolumen von nahezu 200 GigaByte).“ Seit Anfang Dezember 2002 erhält „Die Blinde Kuh“ Sachmittel-Zuwendungen vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zur Begleichung der Traffic-Kosten.

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  19. Der „Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)“ hat sich zur Aufgabe gesetzt, gegen „rechtlich unzulässige und inhaltlich problematische Werbung für Kinder und Jugendliche“ vorzugehen. So wurde z.B. gegen die Werbung „Kellogg’s Frosties für Schulsport“, die die Firma Kellogg’s, unterstützt von der Deutschen Schulsportstiftung, auf Verpackungen und im Internet durchgeführt hat, Klage eingereicht. Der Stein des Anstoßes war: Die Schüler wurden angeregt „Tony Taler“ zu sammeln „und diese dann gegen Sportmaterialien für ihre Schule einzutauschen. So erhält man beispielsweise für 50 Taler ein Badminton-Set, für 300 eine Beach-Volleyball-Anlage. Die Taler erhält man unter anderem durch den Kauf von Kellogg’s Frostfes oder Kellogg’s Chocos-Packungen. Um ein Badminton-Set zu kaufen, ist somit der Kauf von 50 Packungen à 2,79 Euro erforderlich, was einem finanziellen Aufwand von 139,50 Euro entspricht. Zum Vergleich: Bei ebay sind neuwertige Badminton-Sets bereits ab 14,99 Euro erhältlich. Um die gesammelten Taler eintauschen zu können, ist es notwendig, einen Stempel der Schule in dem Sammelheft vorzuweisen.“ (Kinderkampagne: Musterklage 7.11.2003; http://www.kinderkampagne.de/start/)

  20. Aufgrund kleiner formaler, aber auch programmiertechnischer Unterschiede sind die Bezeichnungen nicht immer identisch. So können z.B. bei Toggo Cinemabanner, Toggo Dynamate und Navi Dynamate gebucht werden, die ebenfalls Floating Ads bzw. Shaped Pop-Ups sind (vgl. Werbeformen Super RTL 2004). Unter der Adresse http://www.toggo.de/werbung/index.htm können Werbe-Beispiele betrachtet werden.

  21. Andere Kinderwebsites-Anbieter bzw. die direkten Konkurrenten von Toggo messen ihre Page-Impressions ebenfalls, aber auf andere Weise oder nur unregelmäßig. Super RTL informiert in Abständen über den Stand der Dinge, um den „Marktanteil“ von Toggo (31%, März 2004) zu berechnen. Demnach erreichte z.B. nach jeweils eigenen Angaben die Website http://www.kika.de im April 2003 13 Millionen Page-Impressions, http://www.tivi.de im 4. Quartal 2003 8,4 Millionen, http://www.kindercampus.de im Dezember 2003 1,38 Millionen (Super RTL Mediadaten, März 2004).

  22. Bei Erwachsenen beginnt sich die Nutzung von Paid Content langsam durchzusetzen, weil immer mehr Anbieter nur gegen Bezahlung bereit sind, Informationen abzugeben. Sieht man vom Bereich der Pornographie ab, dann geht es derzeit vornehmlich um das zahlungspflichtige Recherchieren und Abrufen von Artikeln in Datenbanken und Archiven. So muss etwa für einen Artikel aus dem Spiegel-Archiv ein Preis von 0,50 Euro entrichtet werden, bei der Stiftung Warentest kostet ein Testbericht 2,00 Euro. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und der Management-und Technologieberatung Sapient betrug der Umsatz mit Bezahl-Inhalten in Deutschland im Jahr 2003 45 Millionen Euro. Für die Jahre 2004 und 2005 wird mit einer Verdopplung bzw. Verdreifachung des Umsatzes gerechnet (vgl. Breunig 2003, S. 390 ).

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  23. Ausschlaggebend ist wohl, dass Internet-by-Call, abgerechnet über das Telefon, technisch nur über ein Analog-und ISDN-Modem funktioniert, d.h. von der XXLTechnologie ins Abseits gedrängt wird. Die Dial-In-Nutzung gehört zum Kernangebot von Arcor, dem Telekommunikationsunternehmen, das mit mehr als 70% der Aktienanteile zur Vodafon-Group gehört. Zugleich ist Arcor einer der größten Festnetzanbieter, der mit DSL und Internet-Festverträgen die Konkurrenz mit T-Online aufnimmt. Derzeit ist Arcor noch ein reiner Provider, d.h. das Unternehmen bietet keine nenneswerten Inhalte, sondern vor allem Internetdienste an. Im Kindernetz hat Arcor mit der KinderCampus AG kooperiert, deren Sicherheitssoftware SAFT-T unter dem neuem Namen „Arcor-JuniorZone“ eingebunden ist. Das Arcor-JuniorNet bezieht seine Inhalte von „Partnern “ (z.B. dem Westermann Verlag), zugleich sind alle Nutzer Mitglieder im KinderCampus-Club (Arcor JuniorNet, 4. 3. 2002 ).

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  24. Jugendschutz.net hat im Jahr 2002 bei 819 Internet-Anbieter jugendgefährdende Online-Seiten beanstandet. In etwa 75 Prozent dieser Fälle haben die Betreiber daraufhin die Seiten ausreichend abgeändert. „Die Adressen von 129 Anbietern, die harte Pornografie ins Netz gestellt hatten, wurden an das Bundeskriminalamt weitergeleitet. Informationen über 138 andere Anbieter, von denen gewaltverherrlichende oder extremistische Inhalte stammten, gingen zur strafrechtlichen Verfolgung an die Bundesländer. Darüber hinaus wurden 178 Internet-Angebote mit rechtsextremen Inhalten auf Betreiben der Organisation geschlossen. Darunter waren 58 deutschsprachige Seiten, die aus dem Ausland ins Netz gestellt wurden“ Jugendschutz.net beanstandete mehr als 819 deutsche Online-Anbieter, Heise 4.4.2003). Zur Einordnung vgl. Bewertungsleitfaden, Gemeinsame Stelle Jugendschutz 2002. Zum Indizicrungsverfahren vgl. Monssen-Engberding 2003.

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  25. Sicherzustellen ist, dass jugendgefährdende Inhalte nicht von Kindern und Jugendlichen im Internet abgerufen werden können, überwiegend geht es hier um den Bereich „einfache Pornographie“. Während beim Versandhandel und Zugang zu den Premiere-Plattformen Erotic Media und Blue Movie (Pay-TV), die Identifizierung der Kunden über das Postident-Verfahren erfolgt, soll eine derartige Regelung für die „geschlossenen Benutzergruppen“ im Internet erst durchgesetzt werden. Identifizierungssysteme über Kreditkartennummern werden als höchst unzureichend angesehen. Das Postident-Verfahren ist eine face-to-face-Kontrolle, d.h. „Interessenten müssen ihre Volljährigkeit unter Vorlage von Ausweispapieren persönlich nachweisen“ (Spürck 2003, S. 40 und Pressemitteilung KJM 22.12.2003).

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  26. Die Initiative des Erfurter Netcode Jugendschutz durch Qualität“ (2004; http://www.erfurter-netcode.de) hat mit seinen Richtlinien zu „Werbung und Verkauf“ sowie zum „Datenschutz“ auf Kinderwebsites bereits einen Vorstoß gemacht. Der Verein setzt sich für Transparenz, Kinder-und Jugendschutz sowie Datenschutz im Bereich des Internets für Kinder ein. Eine ganze Reihe an Gütekriterien zur Beurteilung der medienpädagogischen Qualität einer Kinderwebsite wurden erarbeitet und den Internetanbietern für deren Einhaltung ein Gütesiegel in Aussicht gestellt.

  27. Es ist aber auch der Wille vorhanden, sich mit dem Mangel des ICRA-System zu arrangieren: „Der kostenlose Filter funktioniert auf eine ebenso einfache wie radikale Weise: Ist er einmal aktiviert, hören sämtliche Webseiten, die sich nicht selbst klassifiziert haben, schlagartig auf zu existieren. Im Gegenzug können Eltern oder Lehrer die für Kinder und Jugendliche zugänglichen PCs mit einer Positivliste füttern. Aufgerufen werden können fortan nur noch Internetangebote, die entweder ins individuell einstellbare Raster passen oder aber auf besagter Liste stehen... Natürlich hat sich erst ein Bruchteil... dem Klassifizierungsprozess unterworfen“ (Gangloff 2002, S. 102). Das ist die eine Seite, die andere ist, dass die Selbstklassifizierung uneinheitlich ist: „Während AOL beispielsweise seinen Erotikbereich mit,weiblichen Brüsten’ und,entblößte Gesäße’ klassifiziert hat, ist das vergleichbare Erotik-Angebot bei tv-today zusätzlich mit,sexuelle Berührungen, nicht freizügig’ markiert. Die gleiche Klassifizierung nutzen aber auch Hardcore-Angebote, auf deren Seiten pornographische Darstellungen ohne Altersschutz verbreitet werden“ (Schindler 2003, S. 67).

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  28. Es gibt auch eine „Freiwillige Selbstkontrolle der Telefonmehrwertdienste (FST)“. Deren „Verhaltenskodex“ (2004) sah bislang vor, dass Angebote, vorausgesetzt sie sind nicht entwicklungsbeeinträchtigend oder jugendgefährdend, an Minderjährige bis zu 5 Euro je Anruf zulässig sind (vgl. Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendschutz 2003, S. 262). Seit Dezember 2003 sind die Preise für die zeitabhängige Einwahl auf höchstens 2 Euro pro Minute festgelegt, für zeitunabhängige auf 30 Euro pro Einwahl. Bei den „Diensten mit der Zielgruppe Minderjährige“ wird auf eine Preisempfehlung verzichtet, die anderen Vorschriften sind gleich geblieben: Eine Animation zu Wiederholungsanrufen ist zu unterlassen, darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass das Einverständnis der Erziehungsberechtigten vorausgesetzt wird (vgl. Verhaltenskodex für Telefonmehrwertdienste 2004, S. 4 und 12).

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  29. In einem Diskussionspapier zum „Fernsehen und Internet. Neue Risiken, neue Regulierungsfragen“ skizzieren Jo Groebel und Bertram Konert (2002) das Problem wie folgt: „Die im TV-Sektor existierenden Regelungen zu Werbezeiten und Werbezeitbegrenzungen (...) oder zur optischen und akustischen Trennung von Werbung und Programm erfordern aufgrund der unterschiedlichen Präsentations-und Nutzungsformen im Internet neue Überlegungen. Im Internet wird die Trennung von Werbung und Programmangeboten sehr variabel ausgelegt. Werbebanner werden zumeist zusammen mit den Inhalts-und Servicebereichen auf der gleichen Websitc platziert und eine Abgrenzung oder eine besondere Kennzeichnung der Werbung ist häufig nicht eindeutig zu erkennen. (...) Insbesondere bei den für Kinder interessanten Werbeformen im Internet ist derzeit unklar, inwieweit die z.B. in Artikel 16 der Fernsehrichtlinien festgelegten Kriterien (z.B. keine Kaufappelle) auch im globalen Internet praktische Geltung erlangen könnten.“

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  30. Auf „semi-kommerzielle“ Partner stützt sich z.B. Seitenstark (vgl. S. 40). Es sei schließlich noch darauf hingewiesen, dass der Ausdruck „sanftes Sponsoring“ eine Beschönigung ist, nämlich der Einstieg in eine kommerzielle Refinanzierungsstrategie. Erwartbar ist eine Entwicklung, wie sie beim öffentlich-rechtlichen Kinderfernsehen Anfang der 1990er Jahre zu beobachten war, aus der vom WDR erstmals am Beispiel von Käpt’n Blaubär angestrebten „sanften Vermarktung“ des Kinderprogramms wurde schließlich ein veritables Geschäft (vgl. Mattusch 1994).

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Feil, C., Decker, R., Gieger, C. (2004). Kinder online: Nutzungsdaten, Webangebote, Entwicklungstrends. In: Wie entdecken Kinder das Internet?. DJI Kinder. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90143-5_1

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