Zusammenfassung
Der Einfluss der Publikationen Paul Watzlawicks auf die Entwicklung und Verbreitung konstruktivistischer Konzepte kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. Dabei war seine Rolle nicht die des genialen Schöpfers einzelner origineller Ideen oder Modelle, sondern die des Scouts, des Fährtenlesers, der mit untrüglichem Sinn für Relevanz und logische Konsistenz herausfand, in welche Richtung sich die neueren, revolutionären Denkmodelle bewegten bzw. welches die in ihnen implizite Entwicklungslogik war. Seine kreative Leistung bestand darin, dass er „Muster, die verbinden“ sah oder besser: sie quer zu den Grenzen traditioneller Disziplinen konstruierte. Und dadurch, dass er unterschiedlichen wissenschaftlichen Kulturen zuzurechnende Ideen und Forschungsergebnisse nicht nur zueinander in Verbindung setzte, sondern sie durch seine Publikationen weltweit bekannt machte, gestaltete er den Entwicklungsweg des Konstruktivismus in den letzten 60 Jahren – gewissermaßen beim Gehen – entscheidend mit. Denn nicht wenige Autoren, die heute die aktuelle Weiterentwicklung des Konstruktivismus vorantreiben, sind durch die Lektüre der Arbeiten Watzlawicks dazu verführt worden.
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Literatur
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Simon, F. (2015). Von der Psychotherapie zur Erkenntnistheorie. In: Pörksen, B. (eds) Schlüsselwerke des Konstruktivismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19975-7_13
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